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Roman Polanski

Foto: REUTERS/Sergio Perez

Berlin - Kurz vor dem 75. Geburtstag des Regisseurs Roman Polanski hat sich die Frau zu Wort gemeldet, die 1977 als 13-Jährige von ihm vergewaltigt wurde. Wegen des drohenden  Strafverfahrens ist Polanski seit 30 Jahren nicht mehr in die USA zurückgekehrt; er lebt
in Paris.

"Ich finde, er hat für seine Tat genug gebüßt. Er soll wieder in die USA einreisen dürfen. Ich hege keinen Groll mehr. Ich habe ihm verziehen. Menschen machen nun mal Fehler", erklärte die Frau der Zeitschrift "Vanity Fair".

Die damals 13-Jährige war 1977 mit Polanski in das Haus von Jack Nicholson gefahren, um sich von ihm für ein französisches Modemagazin fotografieren zu lassen. "Polanski gab mir Champagner, und wir machten ein paar Fotos im Whirlpool, auch oben ohne. Ich dachte, das
sei eben europäisch", sagte sie in dem Interview. "Erst als er zu mir ins Wasser stieg, merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich sagte mehrfach Nein. Aber er hörte nicht auf, und ich wusste einfach nicht, was ich sonst noch tun sollte."

Damals gestand Polanski vor der Staatsanwaltschaft den Vorfall. 1978 floh er dann in der Nacht vor Prozessbeginn nach Europa. "Ich begriff, obwohl ich so jung war, dass Polanski keinen fairen Prozess bekommen würde. Der Richter hatte von Anfang an gesagt, er wolle ihn für 100 Jahre in den Knast stecken", sagte Geimer. "Außerdem wollte er unbedingt Kameras im Gerichtssaal und sicherte Polanski sogar Strafnachlass zu, wenn er das zuließe", erklärte das Opfer.

Ihr Traum von einer Schauspielkarriere wurde durch den Medienrummel zerstört. "Nach der Sache hatte ich keine Lust mehr auf das Showbusiness, wo ich immer nur dieses Mädchen geblieben wäre", sagt sie. Heute ist sie laut "Vanity Fair" verheiratet und lebt in Hawaii. "Ich führe ein glückliches Leben, und das Gleiche wünsche ich Polanski." (APA)