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Im Bild: Die Großmutter des Kinder, Manji Yamada, kümmert sich aktuell um den Säugling in Jaipur.

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Neu Delhi - Wegen strenger Adoptionsgesetze darf ein geschiedener Japaner sein von einer indischen Leihmutter ausgetragenes Baby nicht adoptieren. Eine indische Kinderhilfsorganisation will deshalb nach eigenen Angaben vom Mittwoch das Sorgerecht für das Mädchen zu beantragen, das nach seiner Samenspende von der indischen Leihmutter zur Welt gebracht worden war. Der Fall sorgt in Indien für ein großes Medienecho. Vermehrt werden Rufe nach klaren Regeln für die Leihmutterschaft laut.

Scheidung nach Befruchtung der Leihmutter

Manji Yamada wurde im vergangenen Monat von der indischen Leihmutter mit den Spermien des Japaners Ikufumi Yamada geboren. Doch das Schicksal des Mädchens ist jetzt unklar, seit Yamada sich nach der Befruchtung von seiner Ehefrau scheiden ließ. Seine japanische Ex-Frau will das Kind nicht haben, Yamada möchte das Mädchen aber großziehen und nach Japan holen. Alleinstehende Väter können in Indien jedoch keine Kinder adoptieren.

Keine schriftliche Vereinbarung mit Leihmutter

Die gemeinnützige Kinderhilfsorganisation Satya geht wegen der Adoptionsrechte in Indien davon aus, dass Yamada keine Ansprüche auf das Kind hat. Er hatte keine schriftliche Abmachung mit der Leihmutter getroffen. Eine Übereinkunft bestand nur mit der Klinik, in der Manji geboren wurde.

Momentan kümmern sich die Großmutter des Mädchens sowie japanische FreundInnen von Yamada in einem Krankenhaus in Jaipur um das Kind. "Sie werden kein Gesetz finden, das einem Ausländer erlaubt, das Kind einfach so mitzunehmen. Der Mann habe das Baby in Indien zurückgelassen, um in Japan zu arbeiten, sagte ein Anwalt der Organisation. (APA/AFP)