Bild nicht mehr verfügbar.

"Feuer am Dach" ist bei der frewilligen Feuerwehr in Brunn am Gebirge.

Foto: APA/St.Pölten

Mödling - Die Freiwillige Feuerwehr Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) soll Frauen bei der Aufnahme abgewiesen haben. Nun wurde in dem Fall die Gleichbehandlungskommission eingeschaltet. Josef Buchta, der NÖ Landesfeuerwehrkommandant, erläuterte am Donnerstag dazu, dass nach dem NÖ Feuerwehrgesetz eine Entscheidung über den Beitritt neuer Mitglieder dem Kommando der jeweiligen Feuerwehr zustehe. Er wünsche sich aber, "dass auch die Freiwillige Feuerwehr in Brunn am Gebirge künftig Mädchen und Frauen aufnehmen wird".

Etwa die Hälfte der 1.734 Feuerwehren Niederösterreichs hätten bereits Frauen als Mitglieder aufgenommen. "Auch im Einsatz leisten die weiblichen Mitglieder den gleichen Beitrag wie ihre männlichen Kollegen. Hier gibt es also keinen Unterschied nach dem Geschlecht", so Buchta. Er betonte, dass "der NÖ Landesfeuerwehrverband die Aufnahme von Mädchen in die Feuerwehrjugend und von Frauen in den Aktivdienst der Freiwilligen Feuerwehren begrüßt und fördert".

"Wir können auf die Schlagkraft der Frauen nicht mehr verzichten", meinte Buchta, der sich mehr weibliche Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren Niederösterreichs wünschte. Von den rund 95.000 Feuerwehrmitgliedern in Niederösterreich seien derzeit fast 4.000 Frauen.

Heinisch-Hosek: "Unrühmliches Beispiel"

Wenig Verständnis für die bisherige Verfahrensweise des Vereins zeigte SPÖ-Politikerin Gabriele Heinisch-Hosek, die für Antidiskriminierung zuständige Landesrätin in Niederösterreich. "Es ist für mich völlig unverständlich und auch nicht akzeptabel, dass in der heutigen Zeit eine Ablehnung eines freiwilligen Engagement bzw. der Aufnahme in einen Verein nur mit der Begründung des Geschlechts, was eindeutig eine Diskriminierung ohne sachliche Rechtfertigung bedeuten würde, ausschlaggebender Grund sein kann", so Hosek in einer Aussendung vom Donnerstag.

Heinisch-Hosek wendete sich laut eigenen Angaben auch schriftlich an den örtlichen Feuerwehrkommandanten. "Das gesamte Feuerwehrwesen beruht auf der Arbeit und Mitwirkung freiwilliger HelferInnen und es ist sehr begrüßenswert, wenn junge Menschen bereit sind, ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Ich hoffe daher, dass es sich im konkreten Fall um ein Missverständnis handelt, welches rasch bereinigt wird", so LRin Heinisch-Hosek abschließend. (APA/red)