Würzburg - Die Finanzkrise überschattet zunehmend die Auftragslage des Würzburger Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer (KBA). Das Unternehmen sei zwar mit gut gefüllten Auftragsbücher von der Messe DRUPA zurückgekehrt; in vielen Fällen hätten die Kunden die Finanzierung ihrer Order aber mit ihren Banken noch nicht abschließend klären können, berichtet der drittgrößte Druckmaschinenhersteller der Welt am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Würzburg. Viele Banken zögerten wegen der Finanzkrise bei der Kreditvergabe. Daher habe Koenig & Bauer die Aufträge bis Ende Juni noch nicht einbuchen können.

Im ersten Halbjahr hatte das Unternehmen einen Umsatz- und Gewinneinbruch verkraften müssen. Der Umsatz war den Angaben zufolge in dem Zeitraum um 17,5 Prozent auf 658,1 Mio. Euro gesunken. Das Konzernergebnis sackte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal sogar um 64,3 Prozent auf 6,8 Mio. Euro ab. Zu schaffen machte dem Unternehmen auch eine sinkende Nachfrage nach Druckmaschinen auf dem für KBA wichtigen Absatzmarkt Nordamerika.

Ursache für den starken Gewinneinbruch seien die noch ausstehenden Umsätze und die hohen Messe-Aufwendungen bei der Messe DRUPA, betonte das Unternehmen. "Der für die zweite Hälfte erwartete Liefer- und Umsatzschub wird sich aber positiv auf das Ergebnis auswirken", betonte der KBA-Vorstand in einer Pressemitteilung. Die Unternehmensführung rechnet daher für das Gesamtjahr 2008 weiterhin mit einem Umsatz von 1,6 Mrd. Euro und einem Vorsteuergewinn von rund 63 Mio. Euro. Allerdings sei der Ausblick auf das zweite Halbjahr wegen der sich abzeichnenden konjunkturellen Eintrübung und des Auftrag-Rückstands nicht ohne Risiken. (APA/dpa)