Damaskus - Syrien und der Libanon wollen die Festlegung des gemeinsamen Grenzverlaufs fortsetzen. Beide Seiten seien übereingekommen, dass der gemeinsame Ausschuss zur Grenzziehung seine Arbeit wieder aufnehmen solle, teilten der libanesische Präsident Michel Suleiman und sein syrischer Amtskollege Baschar al-Assad nach einem Treffen in Damaskus am Donnerstag mit. Mit einer Festlegung des Grenzverlaufs käme Syrien einem wesentlichen Teil der UN-Forderung für eine Normalisierung der Beziehungen mit dem Libanon nach.

Am ersten Tag seines Antrittsbesuchs in Damaskus hatten Suleiman und Assad am Mittwoch die baldige Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart. Das umstrittene Gebiet der Shebaa-Farmen werde bei der Grenzziehung aber ausgeklammert, solange es unter israelischer Kontrolle sei, erklärte der syrische Außenminister Walid al-Mualem. Israel betrachtet die Shebaa-Farmen als Teil der Golan-Höhen, die es 1967 von Syrien annektierte. Für den Libanon und Syrien handelt es sich dabei um libanesisches Gebiet.

Das syrisch-libanesische Verhältnis war in den vergangenen Jahren gespannt. Nach dem Ende des Bürgerkrieges im Libanon vor 18 Jahren hatte Syrien die Rolle einer Ordnungsmacht in seinem Nachbarland übernommen. Nach dem Attentat auf den antisyrischen Ex-Regierungschef Rafik al-Hariri Anfang 2005 sah sich Syrien auch auf internationalen Druck hin zum Abzug gezwungen. Die jüngste Annäherung folgte auf französische Vermittlung. (Reuters)