Trotz dunkler Wolken am Konjunkturhimmel kaufen Mittelständler und die öffentliche Hand weiter kräftig neue Informationstechnik beim deutschen IT-Händler und -Dienstleister Bechtle. "Von einer konjunkturellen Eintrübung haben wir noch nichts gespürt", sagte Vorstandschef Ralf Klenk bei der Veröffentlichung des Halbjahresberichts am Donnerstag in Neckarsulm bei Heilbronn. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen dürften sich aber nicht verschlechtern, sonst verfehle Bechtle seine Ziele, warnte Vorstandschef Klenk. Die im Technologie-Index TecDax notierten Bechtle-Aktien verbilligten sich um zwei Prozent auf 19,34 Euro.

Im Juli hatte Bechtle das Wiener Systemhaus Madras Computer übernommen.

Nach kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sieht sich Bechtle im Plan, die Geschäftsziele im 25. Jahr der Firmengeschichte zu erreichen. Der Umsatz soll auf 1,5 (Vorjahr: 1,38) Mrd. Euro steigen, der Vorsteuergewinn auf rund 60 Mio. Euro. 2007 waren im Gewinn vor Steuern von 59 Mio. Euro einmalige Sondererträge aus einem Grundstücksverkauf und einer aufgelösten Rückstellung von zusammen 2,6 Mio. Euro enthalten.

Im zweiten Quartal setzte Bechtle mit dem europaweiten Verkauf von Computer-Hard- und -Software sowie den in Deutschland und der Schweiz angebotenen IT-Diensten 344,5 Mio. Euro um, 7,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Das Ergebnis vor Steuern legte um ein Viertel auf 11,5 Mio. Euro zu. Das Systemhausgeschäft - die größere der beiden Konzernsparten - verbessert die Profitabilität dank einer höheren Auslastung. Im IT-Handel sank der Vorsteuergewinn, da Bechtle höhere Personalausgaben und Investitionen in den Vertrieb zu stemmen hatte. Nach Steuern verdienten die Schwaben mit 8,4 Mio. Euro 45,5 Prozent mehr.

Wie in der IT-Branche üblich, kommt der zweiten Hälfte des Kalenderjahres eine überragende Bedeutung zu. In den Monaten Julis bis Dezember werden die meisten Geschäftsabschlüsse getätigt, vor allem das vierte Quartal ist der Ertragsbringer. (APA/Reuters)