Washington - Wissenschafter haben mitten in der Sahara ein eindrucksvolles Zeugnis aus einer Zeit entdeckt, in der die riesige Wüste noch grün war. In der Tenere-Wüste im Niger fanden sie etwa 200 Gräber mit Überresten von Menschen, die vor tausenden von Jahren in dem damals noch fruchtbaren Gebiet lebten. Der Friedhof liegt in einer Gegend, in der sich einst offenbar ein See befand.

Die menschlichen Überreste stammen von zwei Volksgruppen, die das Gebiet im Abstand von etwa 1.000 Jahren bevölkerten - die erste, die sogenannten Kiffianer, vor 8.000 bis 10.000 Jahren, die zweite, Tenerianer, vor 4.500 bis 7.000 Jahren. Paul Sereno von der Universität von Chicago und seine Kollegen stellten die Ergebnisse ihrer Arbeit auf einer Pressekonferenz der Nationalen Geografischen Gesellschaft vor.

Symbol für fruchtbares Gebiet

Als Symbol für die einstige Fruchtbarkeit des Gebiets gelten die Überreste einer Frau und zweier Kinder, die bei ihrer Beisetzung auf Blumen gebettet wurden, wie Überreste von Pollen zeigen. Außerdem fanden die Wissenschafter Knochen von Tieren, die nicht in der Wüste leben. Darunter seien Arten, die heute beispielsweise in der Serengeti in Kenia vorkämen, sagte Helene Jousse vom Naturhistorischen Museum in Wien, wie etwa Elefanten, Giraffen, Kuhantilopen und Warzenschweine. (APA/AP)