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Der Rhone-Gletscher ist Testgebiet für einen Windfang, um die Abschmelzung des Gletschers zu verringern. (Das Archivbild von Anfang Juli zeigt Wanderer auf dem Gletscher.)

Foto: REUTERS/Denis Balibouse

Mainz - Das rasche Abschmelzen von Alpengletschern wollen Mainzer Forscher mit Windfängen verringern. Wie die Johannes Gutenberg-Universität am Donnerstag in Mainz mitteilte, haben 27 Studierende unter der Leitung des Geografie-Professors Hans-Joachim Fuchs einen Test-Windfang in der Mitte der flach auslaufenden Zunge des Rhone-Gletschers im schweizerischen Wallis aufgebaut, um dessen Auswirkung auf das Eis zu untersuchen. "Wir hoffen, dass durch unsere Installation eine deutliche Abkühlung erfolgt und so die Abschmelzung wenn nicht gestoppt, so doch verringert wird", sagte Fuchs laut Mitteilung.

Der 15 Meter breite und drei Meter hohe Windfang in 2.300 Metern Höhe besteht nach den Angaben aus Stahlstangen, die mehr als einen Meter tief im Boden verankert sind, und darüber gespannte Planen. Bei dem insgesamt elftägigen Projekt wird versucht, die kalten Fallwinde, die über den Gletscher ins Tal absinken, abzubremsen beziehungsweise auf der Gletscherzunge zu stauen, so dass ein natürlicher Kühleffekt entsteht, der die Abschmelzrate verringert. Das Verfahren sei bereits in vielen Laborversuchen mit kleinen Eisplatten-Modellen erfolgreich in Mainz und Karlsruhe getestet worden, hieß es.

Viele Alpengletscher sind derzeit von einem dramatischen Abschmelzen betroffen. Gehe die Klimaerwärmung unvermindert weiter, werde es Prognosen zufolge in 100 Jahren keine Alpengletscher mehr geben, hieß es in der Mitteilung. Der Rhone-Gletscher verliert nach den Angaben des Projektleiters täglich zehn bis zwölf Zentimeter. (APA/dpa)