Peshawar - Bei zehntägigen Kämpfen in einem Stammesgebiet in Pakistan sind nach Behördenangaben fast 500 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien 460 Aufständische und 22 Soldaten, hieß es am Freitag. In den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan gewannen radikal-islamische Gruppen wie die Taliban zuletzt immer weiter an Boden. Über weite Teile der Krisenregion hat die Regierung in Islamabad keine Kontrolle mehr.

In der Region Bajur im Grenzgebiet zu Afghanistan hielten sich nach Geheimdienstangaben rund 3.000 bewaffnete Extremisten auf, erklärte der pakistanische Innenminister Rehman Malik am Freitag. Laut den Angaben eines örtlichen Gouverneurs wurden durch die Gefechte rund 219.000 Einwohner in die Flucht getrieben. Die Extremisten würden "ausgelöscht", erklärte Malik.

Unter den Bewaffneten in der Region seien auch Taliban aus Afghanistan und Kämpfer aus anderen Ländern. Die Gefechte begannen demnach am 6. August, nachdem Aufständische einen Außenposten der pakistanischen Streitkräfte überfallen hatten. Bajur gilt als Hochburg von Taliban-Milizen und Kämpfern des internationalen Terrornetzwerks Al-Kaida.

Berichte, wonach unter den Getöteten auch ein örtlicher Taliban-Führer sei, bestätigte Malik nicht. Maulvi Fakir Mohammed gilt als enger Vertrauter von Ayman al-Zawahiri, der Nummer zwei der Al-Kaida.(APA/AP)