Johannesburg - In Südafrika sind am Freitag die ersten Flüchtlingslager geschlossen worden, in denen tausende Menschen nach einer Serie fremdenfeindlicher Übergriffe Ende Mai Zuflucht gefunden hatten. "Die Phase der provisorischen Unterbringung ist beendet", sagte der Sprecher der Provinz Gauteng, Thabo Masebe.

Die Behörden der Provinz hatten den 2.000 Vertriebenen bis Freitag Zeit gegeben, die sechs Lager in der Provinz zu verlassen. Für diejenigen, die nirgends sonst unterkommen könnten, gebe es einen "Notplan", fügte Masebe hinzu. Die noch bestehenden Unterkünfte in anderen Teilen Südafrikas sollten in den kommenden Wochen schließen.

Zu den Gewalttaten war es gekommen, weil viele Südafrikaner Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Ländern für Arbeitslosigkeit und eine hohe Kriminalitätsrate verantwortlich machten. Die Gewalt richtete sich besonders gegen Einwanderer aus dem verarmten Nachbarland Simbabwe. Mehr als 60 Menschen wurden getötet. Zehntausende ergriffen die Flucht. Hilfsorganisationen hatten diese Woche vergeblich versucht, vor einem Gericht in Pretoria eine einstweilige Verfügung gegen die Schließung der Lager durchzusetzen. (APA)