Sie heißen nicht "Eitrige" oder "Burenheidl". In der "Wurstkultur" in Hall in Tirol bestellen Hungrige "Batschka", "Gringo" oder "Käsmopolitan". "Batschka" ist etwa eine geräucherte Wurst mit viel Paprikasauce, die beim Anschneiden "anständig quillt". In Senf getunkt werden nicht irgendwelche Würstel. Chef Alexander Paget, im Hauptberuf Lichtdesigner, lässt bei Metzgern in Salzburg und Hollabrunn herstellen.
"Ich habe bei den Salzburger Festspielen gearbeitet und diese Würstelkultur dann mit nach Tirol genommen", erklärt Paget. Neben den "exotischen" Würsteln gibt es eine Tiroler Version: die landesübliche "St. Johanner". Was dem Wiener der "Bugl" ist in der "Wurstkultur" ein würziges Schwarzbrot aus Sauerteig. Auch Senfliebhaber kommen auf ihre Kosten: Eine Manufaktur in Thüringen liefert zahllose Sorten - von Honigsenf bis zum Scharfmacher. Auch architektonisch wirkt Pagets Lokal "Wurstkultur": Mit viel Schwarzstahl sowie Lichtdesign vom Chef. (ver/DER STANDARD-Printausgabe, 16.8.2008)