Die Welt wird nicht kleiner, wie uns Globalisierer weismachen wollen. Im Gegenteil, sie wächst förmlich über sich hinaus. Diese erstaunliche Erkenntnis verdanken wir Leser Christian S., der die Fischer-Weltalmanache 1981 und 2001 verglichen hat.

Allein die USA haben in 20 Jahren satte 450.000 Quadratkilometer zugelegt und halten bei 9.809.155 km2. Michigan konnte seine Fläche fast verdoppeln (von 147.156 auf 250.465 km2), keineswegs zu Lasten der Nachbarn Wisconsin, Indiana und Ohio, die ebenfalls wuchsen. Wurde Seefläche eingerechnet? - Vielleicht, aber auch Binnenländer wie Utah expandierten. South Carolina (von 78.283 auf 82.902 km2) ist übrigens am besten Wege, Österreich zu überholen, das nur 18 km2 zulegen konnte und bei 83.871 km2 hält.

Deutschland hat sich dank der DDR natürlich mächtig vergrößert. Aber auch Trennungen erweitern die Flächen, wie Tschechien und die Slowakei beweisen. Ausgerechnet der für Vermehrung zuständige Vatikanstaat bleibt gleich klein. (0,44 km2.) Fazit: Die Erderwärmung dehnt den Globus aus. Oder haben Sie eine bessere Erklärung für die wundersame Welterweiterung? (Daniel Glattauer/DER STANDARD-Printausgabe, 16.8.2008)