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Die Alpen dürften die wichtigste Attraktion für Sommertouristen sein, liegen doch die beliebtesten Destinationen im Westen und Süden des Landes.

Foto: AP/Balzarini

Wien - Auch wenn Österreich ein Wintersportland par excellence ist: In der Sommersaison machen mehr Gäste Urlaub in der Alpenrepublik als im Winter.

16,7 Millionen Gästen im Sommerhalbjahr 2007 stehen 15,2 Millionen im Winterhalbjahr 2007/08 gegenüber. Allerdings: Der durchschnittliche Sommergast bleibt weniger lang - und er gibt weniger aus.

Kürzere Verweildauer

Im Sommer 2007 zählte man bei der Statistik Austria 60,9 Millionen Übernachtungen; im Winter 2007/08 waren es 63,3 Millionen. Im Winter ergibt sich also eine durchschnittliche Urlaubsdauer von 4,2 Tagen, im Sommer sind es 3,6 Tage. Während allerdings die Übernachtungszahlen im Winter in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen sind, stagnierten die Zahlen im Sommer. Im Jahr 2007 betrug der Gesamtumsatz im Sommertourismus in Österreich 9,9 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Winter 2006/07 waren es 11,3 Milliarden.

Die Dominanz einiger weniger Herkunftsländer hat in den vergangenen Jahren abgenommen - dennoch führen Deutsche und Österreicher. Im Sommer 2007 sorgten Deutsche für 38,8 Prozent, Österreicher für 31,2 Prozent aller Nächtigungen. Auch sonst dominieren westeuropäische Länder: Auf Niederländer entfallen 5,8 Prozent der Nächtigungen, auf Schweizer 3,5, auf Italiener 3,1 Prozent, auf Briten 2,4, auf Belgier 1,9 und auf Franzosen 1,7 Prozent. Immerhin 0,46 Prozent bzw. 278.000 aller Sommernächtigungen gehen mittlerweile auf das Konto arabischer Gäste. Sie liegen damit praktisch gleichauf mit japanischen Touristen. Während aber die Nächtigungszahl von Japanern von 2006 auf 2007 um 20 Prozent gesunken ist, stieg jene arabischer Gäste um 26 Prozent.

Touristenmagnet Alpen

Noch stärker zugelegt haben die Übernachtungen russischer Touristen, nämlich um 31 Prozent. Sie machen aber erst 0,33 Prozent aller Sommernächtigungen aus. Wachstumspotenzial gibt es auch auf anderen Hoffnungsmärkten: So tragen die Chinesen erst 0,25 Prozent der Nächtigungen bei, die Inder überhaupt erst 0,1 Prozent. Stärkstes Land des ehemaligen Ostblocks ist Ungarn mit 0,81 Prozent.

Die Alpen dürften die wichtigste Attraktion für Sommertouristen sein, liegen doch die beliebtesten Destinationen im Westen und Süden des Landes: 28,6 Prozent aller Nächtigungen wurden im Sommer 2007 in Tirol verbucht, auf Platz zwei liegt Salzburg mit 16,2 Prozent, auf Platz drei Kärnten mit 14,9 Prozent. Die Bundeshauptstadt liegt mit 9,2 Prozent an vierter Stelle. Wien ist die nächtigungsstärkste Gemeinde im Sommer (5,58 Mio. Übernachtungen), gefolgt von der Stadt Salzburg (1,28 Mio.) und dem Kleinwalsertal in Vorarlberg (733.000). (pehe, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 16./17.8.2008)