Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat Wiens Vizebürgermeisterin, Genossin Renate Brauner, die päpstliche Auszeichnung "Kommandeurin des Gregoriusordens" erhalten. Der von Papst Gregor XVI. 1831 gestiftete Orden wird "für den Eifer in der Verteidigung der katholischen Religion" verliehen.

Nicht genug damit, bekannte sich Gregor XVI. in seiner Schrift Triumph des Heiligen Stuhls auch ausdrücklich zur Monarchie. Kein Wunder, dass der Orden im Auftrag des Vatikans vom Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn überreicht wurde, jenem Schönborn, der regelmäßig in der Kronen Zeitung schreibt, deren Herausgeber wiederum Brauners Parteichef, Werner Faymann, zum Bundeskanzler machen möchte. Trist, trister, SPÖ, kann man da nur noch sagen.

Dass auch der frühere Innenminister und Rechtsausleger der ÖVP, Ernst Strasser, den Gregoriusorden erhielt, passt da wunderbar ins Bild. Urahnen Brauners und Faymanns kannten übrigens einen gewissen Karl Marx zumindest noch dem Namen nach. Und von Marx stammt das Diktum: "Religion ist das Opium des Volkes." Aber das ist der SPÖ längst wurscht. Hauptsache, Schönborn und Dichand finden die SPÖ super.

Aber bevor wir jetzt in der totalen Trostlosigkeit versinken, wenden wir uns lieber einem lustigeren Thema zu. Ein Leser, der den "Palmsamstag" offenbar mit einer Ratgeberkolumne verwechselt, schreibt: "Ich habe kinnlanges, gewelltes, störrisches Haar und kann machen, was ich will; die Haare sind schon einige Stunden, nachdem ich sie geföhnt habe, wieder total außer Form. Bitte helfen Sie mir." Ich würde in diesem Fall einen Ionenföhn verwenden, der negativ geladene Teilchen in den Luftstrom abgibt, welche gegen eine elektrostatische Ladung der Haare wirken. Ionenföhne erzeugen durch eine Hochspannungskaskade eine Spannung von etwa 5 kV, die eine Ionisierung der Luft bewirkt, wodurch elektrostatische Ladungen abfließen. Gegen eine solche Behandlung sollten selbst die störrischsten Haare keine Chance haben.

Wie viel von den 35.000 hauptberuflichen Elvis-Presley-Imitatoren in den USA ebenfalls mit störrischen Haaren zu kämpfen haben, weiß ich nicht. Sehr wohl weiß ich aber, dass sich am 16. August Presleys Todestag - angeblich - zum 31. Mal jährt. Angeblich deshalb, weil einige Leute behaupten, dass Elvis immer noch lebt. Elvis als 73-Jähriger: eine schöne Vorstellung. (Kurt Palm, ALBUM/DER STANDARD, 16./17.08.2008)