Kabul/Islamabad - In der südafghanischen Provinz Ghazni haben Rebellen der radikalislamischen Taliban einen weiteren Bezirk eingenommen. Hunderte von Rebellen hätten die örtlichen Polizeikräfte dazu gezwungen, das Gebiet zu räumen, hieß es laut afghanischen Behördenangaben vom Freitag. Die Taliban hätten daraufhin das Hauptquartier der Behörden im Nawah-Distrikt in Brand gesteckt. Der örtliche Behördenchef sagte, man wolle den Bezirk wieder einnehmen, sobald die Regierung in Kabul weitere Regierungstruppen schicke.

Vier Polizisten getötet

Bei einem Bombenanschlag der Taliban in der Provinz Helmand kamen unterdessen vier Polizisten ums Leben. Fünf weitere wurden verwundet, als das Fahrzeug der Polizisten am Donnerstagabend in der südlichen Provinz von einer explodierenden Mine getroffen wurde, teilten Behördenvertreter am Freitag mit. Die Taliban bekannten sich auf einer Internetseite zu dem Anschlag. Die Behörden hatten nach eigenen Angaben mehrere Posten in der Provinz geräumt, nachdem 15 Polizisten dort in den vergangenen zwei Wochen getötet worden waren.

Im Rückzugsgebiet der Taliban in den Stammesgebieten im benachbarten Pakistan entlang der Grenze zu Afghanistan kamen unterdessen bei Kämpfen zwischen verfeindeten Aufständischengruppen mindestens 35 Menschen ums Leben. Bei Schusswechseln zwischen den verfeindeten sunnitischen und schiitischen Milizen seien zudem mehr als 36 Menschen verletzt, hieß es nach Behördenangaben aus Islamabad. Das pakistanische Innenministerium rief beide Seiten auf, die Kämpfe innerhalb von 72 Stunden einzustellen. Im pakistanischen Bajaur-Distrikt starben nach Angaben der Sicherheitbehörden 12 islamische Extremisten bei Kämpfen mit Regierungstruppen. (APA/dpa)