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Eine Hercules C-130 der US Air Force wird auf dem Militärflugplatz Mihail Kogalniceanu entladen

Foto: APA/epa/Robert Ghement

London/Bukarest - Der Konflikt mit dem Irak tritt nach den Worten des britischen Verteidigungsministers Jack Straw in die "Endphase". In einer Rede vor dem Royal Institute for International Affairs in London sagte Straw am Freitag, durch die Entwaffnung des Irak werde die vom "Tyrannen" Saddam Hussein ausgehende Bedrohung für seine Nachbarstaaten und die übrige Welt beseitigt.

Dadurch werde ein Wechsel zugunsten der seit langem leidenden irakischen Bevölkerung herbeigeführt und die internationale Rechtsstaatlichkeit setze sich durch. Dies sei ein moralisches Gebot. Wenn die UNO Bagdad nicht zur Entwaffnung zwinge, werde sie zu einer "Fußnote" der Geschichte. Für kommenden Mittwoch kündigte Straw eine Irak-Debatte im britischen Parlament an.

US-Basis in Rumänien

Die USA haben unterdessen den rumänischen Staatspräsidenten Ion Iliescu informiert, dass sie den Flughafen und Militärstützpunkt Mihail Kogalniceanu im Südosten des Landes im Falle eines Irak-Krieges voraussichtlich als Reservebasis und für Transitflüge nutzen werden. Dies teilte Präsidialsprecherin Corina Cretu am Freitag in Bukarest mit. Rumänien hatte den USA den an der Schwarzmeerküste gelegenen Flughafen für einen eventuellen Militäreinsatz im Irak zur Verfügung gestellt.

Die private Nachrichtenagentur Mediafax meldete, in der Nacht zum Freitag seien dort fünf Transportmaschinen und sechs Hubschraubern MH 46 mit rund 240 US-Soldaten und logistischer Ausrüstung eingetroffen. Ein weiteres Transportflugzeug vom Typ Hercules C-130 der US-Streitkräfte landete dort zu Mittag.

In den kommenden Tagen werden weitere US-Transportflugzeuge in Rumänien erwartet. Die amtliche Nachrichtenagentur Rompres zitiert unter Berufung auf Militärquellen, die US-Transportflugzeuge mit Truppen und Ausrüstung sollten in die Türkei weiterfliegen, sofern das türkische Parlament Anfang der Woche der Anwesenheit von US- Truppen zustimme.

US-Experten hatten die Nutzung des bei der Hafenstadt Konstanza gelegenen Flughafens im Falle einer militärischen Aktion im Irak empfohlen. Das bestätigte der Sprecher der US-Botschaft in Bukarest am Freitag. Genaue Angaben über die Zahl der Flugzeuge und die Ausrüstung, die nach Rumänien eingeflogen werden, würden aus Sicherheitsgründen nicht gemacht, sagte der Sprecher des rumänischen Verteidigungsministeriums.

Rumänien gehört zu den osteuropäischen Staaten, die den USA in einer gemeinsamen Erklärung ihre Unterstützung im Irak-Konflikt zugesagt hatten. Rumänien stellt Luftraum, Flughäfen und sonstige Infrastruktur sowie vier Spezialeinheiten für einen Militäreinsatz im Irak zur Verfügung. Dabei handelt es sich um je eine ABC-, Militärpolizei-, Pionier- und Feldlazarett-Einheit.