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Am Sonntag, 17. August 2008, wurde das 64. Europäische Forum Alpbach feierlich eröffnet. Im Bild (von links): Tirols Landeshauptmann Günther Platter, Erhard Busek, Erzbischof von München und Freising Reinhard Marx und ganz rechts der Tiroler Landtagspräsident Herwig Van Staa.

Foto: APA/SILKE RAMACHER

Alpbach - Bei strahlendem Sonnenschein ist am Sonntag unter Mitwirkung der Alpbacher Musikkapelle und der Schützenkompanie das 64. Europäische Forum Alpbach feierlich eröffnet worden. Unter den Eröffnungsrednern und Gästen fanden sich unter anderen Forums-Präsident Erhard Busek, der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), sein Amtsvorgänger Herwig van Staa, der frühere EU-Agrarkommissar Franz Fischler, der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, sowie der Tiroler Landtagsabgeordnete Fritz Dinkhauser.

Platter bezeichnete Alpbach in seiner Eröffnungsrede als "offenes Fenster zur Welt", das ein "hervorragendes Beispiel" dafür sei, dass gleichzeitig Tradition und Modernität spürbar würden. Der Landeshauptmann verwies zudem auf die Europaregion Tirol, wo gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit geleistet werde. Als Themenfelder, die es zu bewältigen gelte, nannte er unter anderem Naturschutz und Transitproblematik. Der heurige Tiroltag sei ein "echter Tiroltag", der gemeinsam mit Südtirol veranstaltet werde, sagte Platter.

Der Alpbacher Bürgermeister Markus Bischofer ging in seiner Rede auf das Generalthema des diesjährigen Forums, "Wahrnehmung und Entscheidung", ein und verwies speziell auf Europa. 1994 hätten die Österreicher eine Entscheidung für Europa getroffen. 13 Jahre nach dem Beitritt zur Europäischen Union sei in der Wahrnehmung der Bürger oftmals die Hoffnung und Zuversicht, die in den Beitritt gelegt worden seien, getrübt. Er wünsche dem Forum Alpbach viele "positive Impulse", sagte Bischofer.

"Wahrnehmung und Entscheidung"

Auch Busek ging auf das Generalthema "Wahrnehmung und Entscheidung" und auf die Fragestellung ein, was wahr sei und wonach entschieden werde. Ohne Grundanschauung könne man in einer größeren Gemeinschaft nicht leben, betonte der Forums-Präsident. Im Anschluss an seine Rede verlieh Busek dem Tiroler Landtagspräsidenten Van Staa das Ehrenzeichen des Europäischen Forums Alpbach - als "Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit" des früheren Landeshauptmannes mit dem Kongress.

In seiner kurzen Dankesrede sorgte Van Staa mit einem Hinweis auf den laufenden Wahlkampf für Erheiterung im Publikum: Man solle ja keine Wahlwerbung machen, meinte der langjährige ÖVP-Politiker. Aber: "Es hat mich gefreut, dass Erhard (Busek) einen schwarzen Polster für die Auszeichnung gewählt hat."

3.000 Teilnehmer aus 81 Ländern erwartet

Der feierlichen Eröffnung des Europäischen Forums Alpbach, zu dem bis 30. August mehr als 3.000 Teilnehmer aus 81 Ländern erwartet werden, folgte der inhaltliche Auftakt des Tiroltages. Dieser ist heuer unter dem Titel "Gegen den Mythos des Elfenbeinturms: Was Unternehmer, Politiker und Wirtschaftswissenschafter voneinander lernen können" den Wirtschaftswissenschaften gewidmet.

Die starke Involvierung Südtirols in den Tiroltag ist eine Neuheit. Der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder, der eigentlich bei der Begrüßung auftreten sollte, musste jedoch anderen Verpflichtungen nachkommen, wie sein Nordtiroler Amtskollege Platter am Sonntagvormittag sagte. (APA)