Saarbrücken - Der Gletschermann "Ötzi" entstammte offenbar einer Viehzüchter-Kultur. Darauf weisen Untersuchungen der rund 5.300 Jahre alten Kleiderreste der Mumie per Massenspektrometrie hin. Demnach waren Mantel und Hose des Mannes aus Schaffell gefertigt, die Schuhe dagegen aus Rinderfell, wie der Biochemiker Klaus Hollemeyer von der Universität des Saarlandes in der Zeitschrift "Rapid Communications in Mass Spectrometry" berichtet.

Bisher vermutete man, dass die Schuhe aus Reh- oder Hirschleder und der Mantel aus Ziegenfell bestanden. Seit langem diskutieren Forscher darüber, ob Ötzi als Jäger und Sammler lebte oder ob er aus einer Bauern- oder Viehzüchterkultur kam. Dass seine Kleidung überwiegend von domestizierten Tieren stammt, zeigt nun, dass er zu Viehzüchtern zumindest Kontakt hatte.

Ötzi lebte während der Kupfersteinzeit um 3.300 vor Christus. Seine mumifizierte Leiche wurde im Jahr 1991 in einem Gletscher am Südtiroler Tiesenjoch in 3.200 Meter Höhe gefunden. (APA/AP)