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Foto: AP/Axel Heimken

Der Übernahmekampf der beiden Autozulieferer Continental (26,4 Milliarden Euro Umsatz, 150.000 Mitarbeiter) und Schaeffler (8,9 Milliarden Euro Umsatz, 86.000 Mitarbeiter) ist beendet - friedlich und ohne die von Schaeffler nicht ausgeschlossene feindliche Übernahme des drei Mal so großen börsennotierten Unternehmens aus Hannover. Nach dem heftigen Streit trafen die beiden nun eine "weit reichende Investorenvereinbarung" . Darin verpflichtet sich die von der Österreicherin Maria-Elisabeth Schaeffler geführte Schaeffler-Gruppe, sich in den kommenden vier Jahren auf eine Minderheitsbeteiligung (maximal 49,99 Prozent) bei Conti zu beschränken. Damit wird Schaeffler als Hauptaktionärin Conti de facto kontrollieren. Für das Geschäft greift sie auch noch einmal tiefer in die Tasche: Der Angebotspreis je Conti-Aktie wird von 70,12 auf 75 Euro erhöht.

Erleichterung über die Einigung

Erleichtert über die Einigung ist IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine: "Damit ist der Grundstein für eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem neuen Großaktionär gelegt." Denn der Pakt zwischen Conti und Schaeffler sieht auch vor, dass Conti nicht zerschlagen wird. Schaeffler verpflichtet sich, die bisherige Strategie des Conti-Vorstands zu unterstützen. Das bedeutet:Schaeffler kann Conti nicht zu Verkäufen zwingen oder gar den Rückzug von der Börse fordern. Zudem gibt es bis zum Jahr 2014 eine Garantie für die Conti-Standorte und Arbeitsplätze. Die Zusammenarbeit soll künftig "nach dem Grundsatz eines gleichberechtigten Miteinanders zweier leistungsfähiger und unabhängiger Unternehmensgruppen erfolgen" , heißt es bei Conti. Experten gehen davon aus, dass die verschwiegene, auf mechanische Komponenten wie Kugellager spezialisierte Schaeffler-Gruppe bei der Entwicklung gemeinsamer Autoteile vor allem von der Elektronik-Kompetenz von Conti profitieren will.
Die Einhaltung all der von Schaeffler gegebenen Zusagen soll ein prominenter deutscher Ex-Politiker überwachen: Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, der aus Hannover stammt und den Conti-Konzern bestens kennt. Er hat das Recht "jederzeit gerichtlich und außergerichtlich" die Erfüllung aller Schaeffler-Verpflichtungen geltend zu machen. Schaeffler steigt ein, Conti-Vorstandsvorsitzender Manfred Wennemer dafür aus. Der 60-Jährige hatte vehement gegen den Einstieg Schaefflers gekämpft und den Franken dabei auch "rechtswidriges Vorgehen" vorgeworfen. Doch von dieser Anschuldigung wurde das Familienunternehmen am Donnerstag von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) "freigesprochen" . Die umstrittenen Derivate-Geschäfte, mit denen sich die Schaeffler-Gruppe Zugriff auf bis zu 36 Prozent der Conti-Aktien sichern könnte, seien korrekt gewesen.

Kein "weißer Ritter"

Wennemer hatte seinen erbitterten Widerstand zuletzt auch aufgegeben, weil sich kein "weißer Ritter" fand, der Conti vor der fränkischen Familienfirma retten wollte. Zuletzt war es ihm noch darum gegangen, den Preis hinaufzutreiben. Durch den Deal rückt der Dax-Konzern Conti nun von Platz vier auf Platz drei unter den weltgrößten Autozulieferern vor (hinter Bosch und der japanischen Denso Corp.). Wer das Unternehmen künftig führen wird, ist noch nicht klar. Gute Chancen auf den Chef-Posten hat laut manager-magazin Conti-Technik-Vorstand Karl-Thomas Neumann. (Birgit Baumann aus Berlin, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.8.2008)