Kabul  - Bei einem Bombenanschlag im Osten Afghanistans sind am Donnerstag drei polnische Nato-Soldaten getötet worden. Die Mitglieder der Afghanistan-Schutztruppe Isaf waren polnischen Angaben zufolge in einem Militärfahrzeug in der Provin Ghasni unterwegs, als am Straßenrand ein Sprengsatz detonierte. Erst Anfang der Woche waren zehn französische Soldaten in einem Hinterhalt der radikal-islamischen Taliban ums Leben gekommen.

Bei US-geführten Luftangriffen auf Rückzugsgebiete der Taliban in der ebenfalls im Osten gelegenen Provinz Laghman wurden am Mittwoch nach Behördenangaben mehr als ein Dutzend Zivilisten getötet. Ein Sprecher der US-Streitkräfte erklärte jedoch, ihm lägen keine Berichte über zivile Opfer vor. Bei dem Einsatz seien jedoch mehr als 30 Islamisten getötet worden.

Die Gewalt in Afghanistan hat in den vergangenen Monaten stark zugekommen. Rettungskräften zufolge sind bei Kämpfen seit Jahresanfang 2500 Menschen ums Leben gekommen, davon rund 1000 Zivilisten. Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat die hohe Zahl ziviler Opfern durch Luftangriffe ausländischer Streitkräfte wiederholt kritisiert. Auf diese Weise sei der Krieg nicht zu gewinnen, sagte er Anfang des Monats.

Großbritannien gab derweil bekannt, seine Entwicklungshilfe für Afghanistan aufzustocken. Premierminister Gordon Brown kündigte bei einem Besuch in Kabul zusätzliche Mittel in Höhe von 151 Millionen Euro an. Möglicherweise seien zur Verbesserung der Sicherheitslage mehr afghanische Soldaten nötig als bislang geplant. , sagte er zudem. Angesichts der Größe des Landes sollte die Armeestärke von derzeit 60.000 Soldaten mehr als verdoppelt werden. (Reuters)