Foto: AP Photo/Czarek Sokolowski

Für die US-Außenministerin Condoleezza Rice ist der Konflikt in Georgien kein Hindernis für einen NATO-Beitritt des Landes. Auch Deutschland sei in einer Konfliktsituation beigetreten.

Warschau/Brüssel - US-Außenministerin Condoleezza Rice sieht in den Konflikten um die georgischen Regionen Südossetien und Abchasien kein Hindernis für die Aufnahme Georgiens in die NATO. Rice sagte in der Nacht zum Donnerstag in Warschau, Deutschland sei ein Beispiel dafür, dass territoriale Konflikte einer NATO-Mitgliedschaft nicht entgegenstünden. Berlin hatte in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, ein NATO-Beitritt Georgiens sei zwar grundsätzlich denkbar, doch müsse Georgien zuvor seine territorialen Probleme vor allem mit Russland gelöst haben.

"Ich will nicht anmaßend klingen, aber es gab einen großen territorialen Konflikt bei der Gründung der NATO. Der hieß Ost-Deutschland", sagte die US-Außenministerin. "Und wir haben Westdeutschland deswegen nicht daran gehindert, der NATO beizutreten." Schließlich habe Deutschland in der NATO nicht nur seine Teilung überwunden, "sondern auch durch demokratischen Frieden seine sehr schwierige Geschichte mit den Nachbarn", sagte Rice. Die NATO-Außenminister wollen im Dezember über die Aufnahme Georgiens und der Ukraine in den Aktionsplan für die NATO-Mitgliedschaft beraten. (APA/dpa)