Alpbach – Von einer signifikanten Verbesserung des Frauenanteils in der außeruniversitären technisch-naturwissenschaftlichen Forschung haben wohl manche Gäste der Alpbacher Technologiegespräche geträumt. Sie wurden bei der Präsentation des Gender Booklets aber unsanft auf den Boden der Realität geholt.

Aussagen, aus dem Stehsatzrepertoire wiederholt

Die Zahl der weiblichen Beschäftigten stieg von 20 Prozent im Jahr 2006 auf 20,6 Prozent im vergangenen Jahr. Aussagen, die in den letzten Jahren Geltung hatten, mussten auch heuer wie aus einem Stehsatzrepertoire wiederholt werden: Mehr Frauen als Männer (34 Prozent gegenüber 15 Prozent) arbeiten teilzeit, je nidriger das Einkommen, umso höher der Frauenanteil, je höher die Position, desto niedriger der Frauenanteil.

Initiativen

Forschungsstaatssekretärin Christa Kranzl sprach in diesem Zusammenhang von ernüchternden Zahlen. Trotz der offensichtlichen "gläsernen Decke" bei 20 Prozent sei sie aber auch "positiv gestimmt" angesichts einiger Initiativen. Kranzl erwähnte die für Oktober geplante Eröffnung eines Betriebskindergartens der Austrian Research Centers Seibersdorf sowie die geplante Einrichtung eines "Kinder(forschungs)hauses" von Joanneum Research. (pi/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.8.2008)