Hamburg  - Die Startphase gehört - zusammen mit dem dann folgenden Steigflug - zu den kritischsten Abschnitten jedes Fluges. Der Statistik zufolge passieren dabei 26 Prozent aller Unfälle in der Verkehrsluftfahrt. Beim Start und im Steigflug werden das Fahrwerk, die Triebwerke und die Festigkeit der Flugzeugkabine besonders gefordert. Umso wichtiger ist die gewissenhafte Wartung des Flugzeuges vor jedem Start.

Wiederholt haben in der Vergangenheit ungenügende Wartung, aber auch mangelnde Konzentration der Piloten-Crew zu verhängnisvollen Flugzeugkatastrophen geführt. Allein in den 80er Jahren gab es mehr als ein Dutzend schwerer Unglücke dieser Art mit zahlreichen Todesopfern.

Dazu gehörten die Abstürze einer Tu 154 der Aeroflot am 7. Juli 1980 bei Alma-Ata (163 Tote),
einer DC 10 am 13. September 1982 der Spanischen Spantax bei Malaga (51 Tote),
der kolumbianischen Avianca mit einer Boeing 747 am 27. November 1983 bei Madrid (181 Tote)
und der japanischen JAL am 12. August 1985 bei Ueno (520 Tote).

Auch der erste Absturz einer Boeing 747 überhaupt am 20. November 1974 geschah direkt nach dem Start: Der Lufthansa-Jumbo "Hessen" stürzte unmittelbar hinter der Startbahn ab, weil die vorderen Flügelklappen nicht ausgefahren waren. Das Unglück kostete 59 Menschen das Leben.

Warum es damals zu dieser fehlerhaften Hebeleinstellung kommen konnte, wurde trotz jahrelanger Prozesse und Untersuchungen nie endgültig geklärt. Auch der Absturz der französischen Concorde am 25. Juli 2000 mit deutschen Urlaubern ereignete sich direkt nach dem Start in Paris Charles de Gaulle. (APA/dpa)