Wien  - Ende 2007 waren in Österreich rund 7.000 öffentliche Info- und Werbebildschirme in Betrieb. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl liegt das Land damit bei den sogenannten "Digital Signage"-Anlagen europaweit an siebenter Stelle. Das zeigt eine Untersuchung des deutschen Beratungsunternehmens Goldmedia gemeinsam mit dem Londoner Forschungsinstitut Screen Digest. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die Umsätze mit digitaler Außenwerbung in Westeuropa bis 2012 nahezu vervierfachen, berichtete Goldmedia heute, Donnerstag, in einer Aussendung.

Gesamtumsatz bei rund 600 Mio. Euro

Demnach wurden 2007 am digitalen Außenwerbemarkt Nettowerbeumsätze in der Höhe von 158 Mio. Euro verzeichnet, im Jahr 2012 sollen es 626 Mio. Euro sein. Derzeit gibt es in den zehn untersuchten Märkten Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Skandinavien, Spanien, Schweiz und Großbritannien rund 215.000 öffentliche Bildschirm, auf denen Werbebotschaften präsentiert werden. Der Gesamtumsatz inklusive Hardware, Werbeerlöse und Serviceleistungen beträgt rund 600 Mio. Euro.

Der Anteil der digitalen Außenwerbung am gesamten westeuropäischen "Out-of-Home"-Werbemarkt beträgt rund 3,1 Prozent (2007). Bis 2012 erwartet Goldmedia einen Wert von rund zehn Prozent. Österreich liegt dabei über dem Schnitt: Hierzulande werden den Angaben zufolge 5,2 Prozent der Außenwerbeumsätze durch "Digital Signage" bestritten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Bildschirme an Verkaufsstätten, also etwa in Trafiken oder Einkaufszentren.

Großbritannien in Führung

Als europäischer Vorreiter bei der digitalen Außenwerbung gilt Großbritannien. Auf den britischen Inseln befinden sich rund die Hälfte aller öffentlichen Screens der untersuchten Märkte. Weit entwickelt sind außerdem noch die Schweiz und die Niederlande. Schlusslicht ist Frankreich, wo digitale Außenwerbung lediglich 0,9 Prozent des nationalen Außenwerbemarkts ausmacht.

Europa hinke bei "Digital Signage" hinter Nordamerika und Asien hinterher, meinte Goldmedia-Geschäftsführer André Wiegand zu den heute veröffentlichten Zahlen. Die Gründe dafür sieht er nicht nur im Fehlen einer einheitlichen Reichweiten-Bewertung und in der noch geringen Abdeckung durch bestehende Screen-Netzwerke, sondern auch in der "Zurückhaltung von Mediaagenturen und Werbetreibenden gegenüber dieser neuen Werbeform". (APA)