Moskau - Die russische Wirtschaft ist in den ersten sieben Monaten des Jahres kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des rohstoffreichen Landes habe um 7,9 Prozent zugelegt, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag Wirtschaftsministerin Elvira Nabiullina. "Die Wachstumsrate bleibt zufriedenstellend hoch", sagte sie. Die Regierung hatte erst Ende Juli ihre Prognose für das gesamte Jahr auf 7,8 Prozent angehoben.

Der Arbeitsmarkt profitierte von der guten Konjunktur: Im Juli sank nach amtlichen Angaben die Zahl der Arbeitslosen um 700.000 auf 4,0 Millionen. Das und kräftig gestiegene Löhne dürften ein Grund für die guten Geschäfte der Einzelhändler gewesen sein: Die Unternehmen der Branche setzten im Juli 3,5 Prozent mehr um als im Vormonat, auf Jahressicht liegt der Anstieg bei 14,5 Prozent.

Die durchschnittlichen Löhne stiegen seit Juli 2007 um mehr als ein Viertel. Allerdings drückt die Teuerung auf die Kaufkraft. Preisbereinigt legte das durchschnittliche verfügbare Einkommen lediglich um sieben Prozent zu.

Ministerpräsident Wladimir Putin kündigte an, die Inflation im kommenden Jahr unter zehn Prozent zu drücken. Derzeit liegt die Teuerung noch deutlich darüber. Die Regierung in Moskau hofft, dass sie sich wegen Basiseffekten und einem geringeren Geldmengenwachstum abkühlt. Allerdings hatte sie erst vor wenigen Wochen ihre Prognose für 2008 auf 11,8 Prozent erhöht und sich vom Inflationsziel von 10,5 Prozent verabschiedet. (APA/Reuters)