Berlin - Nach dem Flugzeugunglück auf dem Madrider Flughafen mit 153 Toten setzen die Ermittler bei der Ursachenforschung auf zwei Aufnahmegeräte: den Flugdatenschreiber, der die technischen Daten während des Fluges registriert und allgemein auch als "Black Box" bezeichnet wird, sowie den "Voice Recorder", der alle Geräusche und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Die Datenträger sind so robust gebaut, dass ihr Speicher auch stärksten Belastungen standhalten kann.

Die "Black Box" - die entgegen ihres Namens ein knallroter Behälter ist - wird meist im Heck des Flugzeugs montiert. Weil dort keine Tanks in der Nähe sind, bleibt der Flugschreiber bei einem Absturz meist relativ unbeschädigt. Der "Flight Data Recorder" gibt auf rein technischer Ebene Aufschluss über die Abläufe während des Fluges. Das Gerät zeichnet in der Regel die Daten der letzten 25 Stunden auf und hält je nach Modell bis zu 2.000 verschiedene Messwerte fest - von der Flughöhe über Geschwindigkeit und Kurs bis zu Angaben zu den Triebwerken.

Der "Voice Recorder" zeichnet dagegen mindestens die letzte halbe Stunde des Funkverkehrs der Piloten, ihre Gespräche untereinander und alle Geräusche im Cockpit und an Bord auf. Neuere Geräte können sogar die letzten zwei Stunden aufnehmen.

Damit die Datenträger einen Absturz möglichst unbeschadet überstehen, sind sie durch eine Stahlummantelung geschützt. Der Speicher muss beispielsweise einem Aufprall von mehreren hundert Stundenkilometern Geschwindigkeit aus mehreren Kilometern Höhe standhalten. Während 30 Minuten dürfen Temperaturen von 1.100 Grad Celsius den Behältern nichts anhaben, ganze 30 Tage lang müssen sie Wasserdruck in bis zu 6.000 Metern Tiefe überstehen. (APA/AFP)