Wien - Die auf osteuropäische Immobilien spezialisierte Immoeast hat im Geschäftsjahr 2007/08 (per 30. April) einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet und rechnet auch in den nächsten ein bis zwei Jahren nur mit schaumgebremstem Wachstum.

Die bislang für gut gefüllte Investitions-Pipelines bekannte Immobilienfirma will sich die Marktentwicklung ansehen und nur sehr zurückhaltend investieren, kündigte Immoeast-Chef Karl Petrikovics an. Bereits begonnene Projekte "werden wir natürlich beenden" . Finanziert werden sollen sie mit weiteren Immobilienverkäufen. 2007/08 seien bereits Immobilien im Wert von 250 Millionen Euro veräußert worden, weitere Verkäufe mit einem Volumen von 300 bis 400 Mio. Euro seien in Verhandlung. Trotz der derzeitigen Marktschwäche seien sämtliche Immobilien weit über ihrem - konservativ ermittelten - Schätzwert verkauft worden, betonte Petrikovics.

Umsatz legte 54 Prozent zu

Die im dritten und vierten Quartal vorgenommenen Abwertungen haben Immoeast auch den dramatischen Gewinneinbruch beschert. Während der Umsatz um 54 Prozent auf 279 Mio. Euro stieg, sackte das Betriebsergebnis um über 97 Prozent, von 541 auf 15 Mio. Euro ab. Laut Petrikovics wird derzeit eine Fusion der Immoeast mit Immofinanz, die bereits 54,63 an der Ostimmo-Firma hält, überlegt.

Der Kurs der Immoeast-Aktie hat seit Jahresanfang um 40 Prozent auf zuletzt 4,4 Euro nachgegeben und liegt damit weit unter dem Nettovermögenswert je Aktie (zum Ultimo 2007/08) von 10,27 Euro. "Wegen dieser Unterbewertung haben wir die Aktie auch auf Kauf, obwohl sich der Ausblick eingetrübt hat" , erklärte Erste Bank-Analyst Gernot Jany. (kol, Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23./24.8.2008)