Hamburg/München - Siemens darf einem Pressebericht zufolge doch noch auf einen Erlös aus der Trennung von seinem Schnurlostelefon-Geschäft SHC hoffen. Die Beteiligungsgesellschaft Arques, die jüngst die Mehrheit am Gigaset-Produzenten übernommen hatte, zahle Siemens 45 Mio. Euro, schreibt das "manager magazin" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Summe werde verteilt über drei Jahre überwiesen, hieß es weiter.

"Wir äußern uns erst, nachdem das Geschäft abgeschlossen ist", sagte ein Siemens-Sprecher am Freitag auf Anfrage. Dies soll bis September und damit noch im Geschäftsjahr 2007/2008 geschehen. Auch ein Arques-Sprecher lehnte einen Kommentar ab. Aus Branchenkreisen hieß es jedoch, die Summe sei realistisch. Laut Arques-Zwischenbericht erfolgte der Erwerb von 80,2 Prozent an SHC zu "sehr günstigen Konditionen".

Der Münchner Konzern gibt der Siemens Home and Office Communications (SHC) aber eine Mitgift von 50 Mio. Euro mit auf den Weg. Hinzu kommt der Wert, zu dem die Tochter noch in den Büchern steht. Der Verlust aus der Trennung summiere sich auf einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag", hatte Finanzvorstand Joe Kaeser Anfang August verkündet. Details wird erst die Bilanzvorlage im November bringen.

Laut "manager magazin" haben die anderen SHC-Interessenten deutlich weniger offeriert als Arques. Demnach verhandelte Siemens auch mit dem US-Finanzinvestor Gores, der bereits die Siemens-Telefonanlagen SEN übernommen hatte, sowie dem Münchener Investor Orlando gemeinsam mit der Beratungsfirma Keylens. Binnen zwei Jahren will sich Siemens ganz aus SHC zurückziehen und auch die restlichen Anteile an Arques abgeben. Die Gewerkschaften hatten den Verkauf begrüßt. (APA/dpa)