Denver - Nach der Festnahme von drei Männern wegen angeblicher Attentatspläne auf Barack Obama haben die US-Behörden Entwarnung gegeben. Es gebe "keine ausreichenden Beweise" dafür, dass die drei Verdächtigen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten auf dem Nominierungsparteitag in Denver ermorden wollten, sagte Staatsanwalt Troy Eid am Dienstag in der Stadt im US-Staat Colorado. Bei den Verdächtigen handle es sich um notorische Drogenkonsumenten, die Obama in Polizeiverhören rassistisch beschimpft hätten. Pläne für ein Attentat seien aber nicht gefunden worden.

Drogenkranke Rassisten

Die drei Männer hätten "hasserfüllte und verwerfliche" Bemerkungen über Obama gemacht, sagte Eid. Allerdings gebe es einen Unterschied zwischen "rassistischen Ausfällen" und einem geplanten Attentat, für das es in diesem Fall keinen Beleg gebe. Die Festgenommenen seien Drogensüchtige, die bei ihrer Festnahme unter Rauschgifteinfluss gestanden seien. Die Ermittler hätten keine Hinweise für "irgendeine Art von Komplott oder sonstiger Bedrohung" gefunden, sagte Eid. "Wir werden aber weiter die Augen offenhalten", fügte er hinzu.

Einer der Festgenommenen hatte zuvor einem lokalen TV-Sender gesagt, seine Freunde wollten keinen Schwarzen als Präsidenten haben. Er selbst sei nicht Teil der Verschwörung, doch seine Freunde wollten Obama bei der Abschlussveranstaltung des Parteitags am Donnerstag in Denver erschießen, sagte Nathan Johnson aus dem Gefängnis in einem Interview mit dem Sender CBS4. "Er gehört nicht in ein politisches Amt, Schwarze gehören nicht in politische Ämter, er gehört erschossen", sagte Johnson über Obama.

Wie am Dienstag bekanntgeworden war, hatte die Polizei am Sonntag einen Verdächtigen festgenommen, in dessen Wagen sich zwei Gewehre, eine schusssichere Weste, Munition, Funksprechgeräte und Drogen befanden. In Denver halten die US-Demokraten seit Montag ihren Wahlparteitag ab, auf dem Obama offiziell zum Kandidaten für die Präsidentschaft gekürt werden soll. (APA)