Eisenstadt - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hat am Mittwoch das vom SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann vorgeschlagene Maßnahmenpaket gegen die Teuerung als "Frauenpaket" bezeichnet. Sie hofft, dass es bis zur Wahl im Parlament noch zu "vernünftigen Verhandlungen und Vereinbarungen" kommt.
Generell stehe für die SPÖ-Frauen die Berufstätigkeit der Frauen im Mittelpunkt, denn "nur damit ist soziale Eigenständigkeit und Unabhängigkeit gewährleistet", erklärte Prammer.

Mehr Arbeitsplätze für Frauen

"Gleichwertige Arbeit verdient aber gleichen Lohn", stellte auch die burgenländische Frauenlandesrätin Verena Dunst fest. Der Einkommensunterschied zu Männern betrage noch immer 25,3 Prozent. Gerade im Handel bestehe großer Handlungsbedarf, denn hier seien 88 Prozent der Beschäftigten Frauen, betonte Dunst. Die Frauenerwerbsquote im Burgenland beläuft sich auf 68 Prozent. Ziel sei es, bis zum Jahr 2013 weitere 4.000 Arbeitsplätze für Frauen mitunter durch EU-Förderungen zu schaffen.

Zur geforderten Senkung der Mehrwertsteuer meinte Prammer: "Der Handel selbst hat höchstes Interesse, nicht mit Tricksereien vorzugehen." Zudem gebe es die Möglichkeit der Preiskontrolle. Kontrollen werden momentan schon im Burgenland durchgeführt. "Wir erstellen derzeit einen Warenkorb mit 200 Waren. Wenn es zur Mehrwertsteuersatz-Reduzierung kommt, ist eine Kontrolle möglich", erklärte Dunst. Auch sie zeigte sich davon überzeugt, dass diese Senkung für die KonsumentInnen spürbar werden. "Die Unternehmen wissen, dass die Menschen mehr denn je vergleichen", so die Landesrätin.

ÖVP-Kritik: Ankündigungen nicht umgesetzt

"Alle Forderungen in Richtung Bund und alle Ankündigungen der SP-Frauenlandesrätin Dunst sind verpufft, zum Leidwesen der Frauen im Burgenland", meinte die burgenländische ÖVP-Frauensprecherin Andrea Gottweis. Im Zuständigkeitsbereich des Landes gäbe es genug zu tun. "Die ÖVP hat ihre Hausaufgaben gemacht. Im Kinderbetreuungsbereich sind wir Österreichspitze, die neuen Karenzregelungen auf Bundesebene und Initiativen der Wirtschaftskammer, wie 'Frau in der Wirtschaft' sind Vorzeigemodelle, wie den Frauen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt eingeräumt werden können", so Gottweis in einer Aussendung. (APA)