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Muss nicht auf ein Wunder hoffen: Franco Foda.

Foto: APA/EPA/Risch

Graz - 90 torlose Minuten würden dem SK Sturm Graz am Donnerstagabend reichen, um den größten Europacup-Erfolg seit knapp sechs Jahren unter Dach und Fach zu bringen. Nach einem 1:1 gegen den FC Zürich in der Schweiz schlüpfen die Grazer im Rückspiel der zweiten UEFA-Cup-Quali-Runde in der Grazer UPC-Arena (19.30 Uhr/live in Konferenz auf ORF 1) in jene Rolle, die ihnen wohl am meisten liegt - jene der auf schnelle Gegenstöße ausgelegten Kontermannschaft.

Die Vorzeichen stehen nicht schlecht für ein weiteres Erfolgskapitel der in der Bundesliga punktgleich mit Meister Rapid auf dem zweiten Tabellenrang liegenden "Blackies". Im internationalen Geschäft in dieser Saison ungeschlagen, hat die Defensive der Grazer in Meisterschaft, UI-Cup und UEFA-Cup-Quali in zwölf Partien erst fünf Gegentreffer kassiert.

Trotzdem wollte Trainer Franco Foda vor dem entscheidenden Spiel um den Einzug in die UEFA-Cup-Hauptrunde keine zu große Euphorie aufkommen lassen. "Die Ausgangslage ist wie in Zürich. Die Chancen stehen für beide Teams gleich", meinte der Deutsche, der auch beim letzten "großen" Europacup-Auftritt der Steirer im Trainersessel saß. Im Dezember 2002 scheiterte Sturm in der 3. UEFA-Cup-Runde an Lazio Rom.

Gegen Zürich würden laut Foda zwei Gründe für eine Happy-End in Graz-Liebenau sprechen: "Erstens haben wir ein Auswärtstor erzielt, zweitens den Heimvorteil im Rücken." Auf diesen werden sich die Hausherren auch verlassen können, am Dienstagabend waren nur noch Restkarten für das Aufeinandertreffen mit dem aktuellen Dritten der Schweizer Super League zu haben.

Ungeachtet des zwölften Manns vertraut Foda aber auch auf die Formkurve seiner Schützlinge. "Wenn wir die Leistungen der vergangenen Wochen abrufen können, wird es mit dem Aufstieg klappen", erklärte der 42-Jährige. "Es muss uns gelingen, das Spiel selbst zu bestimmen. Es darf nicht passieren, dass uns Zürich sein Spiel aufdrängt."

Muratovic weiter fraglich, Haas fit

In personeller Hinsicht bangen die Grazer weiter um den Einsatz von Spielgestalter Samir Muratovic, den eine Zerrung im rechten Oberschenkel sowie Adduktorenprobleme schmerzen. "Die Chancen für Donnerstag stehen 50:50", meinte der Bosnier, Foda ("Es schaut nicht so gut aus") war ein wenig skeptischer. Sollte der offensive Mittelfeldmann ausfallen, stünden entweder Jakob Jantscher oder wie gegen den LASK Daniel Beichler parat.

Entwarnung gab es hingegen beim Torschützen aus dem Hinspiel. Mario Haas, mit 124 Bundesliga-Treffern (noch) gleichauf mit Ivica Vastic Club-Rekordtorschütze, hat seine Kreislaufprobleme überwunden. "Das Ziel ist ein schnelles Tor, dann kann uns nicht allzu viel passieren", meinte Sturms "Oldie" im Angriff. Eine Abwehrschlacht erwartete Haas - mit seiner Schnelligkeit wohl einer der Schlüsselspieler - nicht: "Die Schweizer müssen gegen uns aufmachen und versuchen, ein Tor zu erzielen. Das sollte uns liegen."

Trotzdem sollte man im Lager der Steirer vorgewarnt sein, da die Generalprobe für den FC Zürich äußerst erfolgreich lief. Früh in Rückstand geraten, setzte sich der elffache Schweizer Meister vor den Augen des designierten Sturm-Sportdirektors Oliver Kreuzer auswärts gegen den FC Sion noch 3:1 durch. Der im Hinspiel verletzte Stürmer Alexandre Alphonse stand dabei wieder im Aufgebot. "Sie haben bewiesen, dass sie eine echte Mannschaft sind, die das Zeug hat, auswärts Tore zu schießen", war FCZ-Trainer Bernard Challandes mit dem Gesehenen zufrieden.(APA)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur Qualifikation für den Fußball-UEFA-Cup am Donnerstag - 2. Runde, Rückspiel:

SK Puntigamer Sturm Graz - FC Zürich (Graz, UPC-Arena, 19.30 Uhr/live in Konferenz ORF 1, SR Daniel Stalhammar/SWE). Hinspiel 1:1, Aufsteiger in erster UEFA-Cup-Hauptrunde.

Sturm: Schicklgruber - Schaschiaschwili, Feldhofer, Sonnleitner, Kandelaki - Hölzl, Hlinka, Kienzl, Stankovic - Muratovic/Beichler, Haas

Ersatz: Kobras - M. Sereinig, Lamotte, Kröpfl, S. Foda, Scherrer, Jantscher

Es fehlt: Gratzei (rekonvaleszent)

Fraglich: Muratovic (Adduktorenprobleme)

Zürich: Leoni - Lampi, Stahel, Tihinen, Stucki - Aegerter, Tico - Djuric, Abdi, Hassli - Alphonse

Ersatz: Guatelli - Barmettler, Konde, Silvio, Tahirovic, Vasquez, Nikci, Mehmedi

Es fehlen: Chikhaoui, Schönbächler, Staubli, Rochat, Vergara (alle verletzt)

Auslosung der ersten Hauptrunde am 29. August in Monte Carlo