Dornbirn - F. M. Hämmerle wird indisch. Am Mittwoch gab Masseverwalter Wilhelm Klagian die Übernahme des insolventen Textilbetriebes durch die OswalGroup bekannt. Das Vorarlberger Unternehmen soll von der Übernahmegesellschaft weitergeführt werden, allerdings personell stark reduziert. Knapp die Hälfte der 311 Beschäftigten wird voraussichtlich übernommen. Viele Mitarbeiter zweifeln am Weiterbestand der Firma, wie sich bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch zeigte.

"Zur Gänze weiterführen"

Oswal will "das Unternehmen zur Gänze weiterführen" , versichert der Vertreter der indischen Textiler in Österreich, der Dornbirner Anwalt Klaus Fischer. Oswal entstand 2003 aus der indischen Vardhman Group, als sich die Brüder Oswal das Unternehmen aufteilten.Mit Vardhman war Hämmerle 2005 ein Joint Venture eingegangen war.

Scheitern könnte der Deal an Noch-Eigentümer Josef Hahnl, der mit seiner J.H. Verwaltungs-GmbH einen Teil der Firmen-Liegenschaften besitzt. Denn noch habe man sich mit Hahnl nicht über die Mietkonditionen einigen können, sagt Anwalt Fischer. Vermutet wird, dassHahnl die Konditionen vomEntgegenkommen der Inder bei Verpflichtungen gegenüber Vardhman abhängig macht.
Gläubigerausschuss und Konkursgericht haben laut Masseverwalter Klagian dem Verkauf zugestimmt. Der Kaufpreis wurde nicht kommuniziert.

Hämmerle wurde 1836 gegründet und hatte in Spitzenzeiten über 2000 Beschäftigte. (Jutta Berger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.8.2008)