Der Vorbeugeraum
Von Marlene Streeruwitz

Sie musste sich an etwas in ihrem früheren Leben erinnern. Für die Grenzerfahrung. Sie saß da und überlegte. Was hatte hinausgeführt an den Rand. Damals

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Foto: Heribert Corn

Vergesst uns nicht!
Von Michael Stavaric

Der Tod steht am Ende aller Dinge, er ist die letzte zu überschreitende Grenze, ebenso rätselhaft wie die fernen Winkel des Universums

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Foto: Heribert Corn

Mädchen, nicht lachen!
Von Linda Stift

In meinem Inneren gab es nun eine Grenze, wo ich ständig hin und her ging. Die Grenze war dort, wo die Sucht begann. Auf der anderen Seite war der Kampf

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Foto: Heribert Corn

Stimmlappenfantasien
Von Lydia Mischkulnig

Ich räkelte mich in der Sonne, gedanklich aufgehoben im derzeitigen Frieden, zumindest in Wien. Es geht mir gut, flüsterte die Gedankenstimme, und wieso geht es mir gut?

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Foto: Heribert Corn

Tief unten im Fluss
Von Peter Truschner

Ich streifte die Hose ab, stand auf und zog mir die Unterhose aus. Ich näherte mich dem Wasser. Seine Kälte kroch mir unter die Haut

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Foto: Heribert Corn

Orte bedeuten nichts
Von Arno Geiger

Ich war hier nicht eingezogen, sondern hatte mich hier vielmehr eingefügt, dichterisch. Ich lebte mein Leben über das Leben der Vormieterinnen

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Foto: Heribert Corn

Es genügt zu leben
Von Margit Schreiner

Ich bin gegen den Rausch und das Raunen, das aus ihm hervorgeht, ich bin für das nüch­terne Denken, das klare Gedanken hervorbringt. Gegen kindische Grenzerfahrungen

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Foto: Heribert Corn

Weg vom Krippenspiel
Von Paulus Hochgatterer

Manchmal passieren Dinge, da hast du nur diese eine Möglichkeit; ein paar Sachen in den Rucksack, die Jacke vom Haken, Haube auf und fort. Eine Erzählung

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Foto: Heribert Corn

Ein Loch im Tag
Von Martin Prinz

"Mach irgendetwas, geh ins Kaffeehaus, fahr in die Stadt": ein Roman, der sich nicht fertigschreiben ließ, Tage der Leere und ein Eingeständnis


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Foto: Heribert Corn

Mein erstes Schragl
Von Radek Knapp

So leicht diese Staatsgrenze zu überschreiten war, so verhängnisvoll war die nächste: Der Übergang von der slawischen Sprache in die germanische

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Foto: Heribert Corn

Mein Todestag
Von Leopold Federmair

Ich beschloss, den 17. April zu meinem Todestag zu machen, wenn man sich schon in Bezug aufJesus Christus nicht einigen konnte. Und ich wollte unsterblich sein

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Foto: Heribert Corn

Ohne Luft
Von Wolfgang Hermann

Luggis Arm hielt seinen Leib zusammen. Es tat wohl, zusammengehalten zu werden. Er setzte ihn auf den Rücksitz, und zu beiden Seiten saßen Schemen neben ihm

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Foto: Heribert Corn

gespenstergeschichte
Von Kathrin Röggla

er durfte sich auf den sessel setzen und zuhören. zuhören, wie es da zugeht, wie sie das machen, wie er funktioniert, der finanzalltag und wir hören jetzt nachträglich zu

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Foto: Heribert Corn

Man kann nie wissen
Von David Schalko

Er drehte sich um, ohne stehenzubleiben. Zwei Männer liefen hinter ihm her. Er konnte sie kaum erkennen. Außer, dass sie das Gleiche trugen. Uniformierte!

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Foto: Heribert Corn

Ein Waisenland adoptiert
Von Andrea Grill

Woher kannst du Albanisch? Es klingt, als frage er mich, wie ich die Reise vom Mars hierher auf die Erde überstanden habe. Du bist bestimmt ein Flüchtlingskind

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Foto: Heribert Corn

Der März begann im Februar
Von Doron Rabinovici

Jubel empfing die einmarschierenden deutschen Truppen in Österreich. Nie wieder stieß die Wehrmacht bei Überschreitung nationaler Grenzen auf solche Begeisterung

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Foto: Heribert Corn

Die einen und die anderen
Von Peter Henisch

Das sind Geschichten, die diese Leute immer wieder erzählen, Geschichten, die wir glauben können oder auch nicht. Wir neigen dazu, solche Geschichten lieber nicht zu glauben

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Foto: Heribert Corn

Schwanengesänge
Von Sabine Gruber

Mir ist übel. Ich öffne das Fenster, um Luft hereinzulassen. Als ich mich umdrehe, höre ich ein langgezogenes Pfeifen; es prallt etwas gegen die Wand über meinem Tisch

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Foto: Heribert Corn

Unerhörte Gebete
Von Peter Rosei

In der Dunkelheit des Zimmers, was spielt sich da ab? Offenbar ist es dir ein Bedürfnis zu reden. Im Grunde möchtest du reden wie ein Kind zu Vater und Mutter. Voller Vertrauen

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Foto: Heribert Corn

War das eine Nacht
Von Gustav Ernst

Ich komme zur Wohnungstür um zwei Uhr früh, und da stehen meine Hausschuhe vor der Tür, sagt er. Ich will die Tür aufsperren, und da steckt der Schlüssel von innen

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Foto: Heribert Corn

Am Waldheimtrip
Von Franzobel

Ich werde ein Kreuzchen machen, den Wahlzettel, der einer großen Rindszunge gleicht, in sein Kuvert stecken, das sich dabei in den Hintern einer Kuh verwandelt

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Foto: Heribert Corn

Von Keuschlern und Kaisern
Von Bettina Balàka

Ich habe mich manchmal gefragt, ob und wie sich dieses Jahrhundert der Kriege, der Zwischen- und Nachkriegszeiten auf uns Nachgeborene ausgewirkt hat

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Foto: Heribert Corn

Mai 1968, ein wenig abseits
Von Konstantin Kaiser

Das innere Leben war aufregender als unsere registrierbaren Manifestationen. Die Barrikaden in Paris schienen die Welt in strahlende Rotation versetzt zu haben

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Foto: Heribert Corn

zuerst starb ich
Von Kathrin Resetarits

manche wurden rasend vor wut, da sie glaubten, ich wolle ihnen die antwort auf die letzte frage vorenthalten. mein bruder erzählte der zeitung, ich wäre debil

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Foto: Heribert Corn

Aus der Innenschleife
Von Adelheid Dahimène

Mein Herz fängt an, langsamer zu schlagen. Ich habe um elf Uhr dreißig den Zug bestiegen mit voraussehbar pünktlicher Ankunft

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Foto: Heribert Corn

granitene seen
Von Dine Petrik

du nichts! wortlos wertloses nichts. die mutter, wortwörtlich, fortrennen, nicht flennen, gehen bleiben gehen, wohin gehen, hart werden, härten, und GEHEN

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Foto: Heribert Corn

Die Proberaumkönige
Von Alfred Goubran

Der Kellergang glich einem Stollen, in dem sich der Schimmel- und Modergeruch staute, der aus dem Boden und den unverputzten Wänden drang

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Foto: Heribert Corn

Hüum und Hottum
Von Ludwig Laher

Der Bauer füllte trüben Most in die Gläser. Da drüben bin ich in die Schule gegangen, erzählte er. Wenden an der tschechisch-österreichischen Grenze

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Foto: Heribert Corn

Niemand da an der Tür
Von Andrea Winkler

Wir warten aber jetzt wirklich nicht mehr lange, hörst du, fang an mit deiner Vorstellung! Aber die Vorstellung hat bereits begonnen

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Foto: Heribert Corn

Der Nichtsdestotrotzraum
Von Xaver Bayer

Ich konnte nicht lokalisieren, woher die Quallaute stammten. Und nach wie vor war ich mir im Unklaren, was da hinter einer der Mauern vor sich ging

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Foto: Heribert Corn

Vor dem Grat
Von Günther Kaip

Wir sind Berg- und Talpfleger, Markierungsmaler und Toteneinsammler, Schneeschaufler im Winter und Wasserspender im Sommer, auch Jodlercombo für Heimatabende

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Foto: Heribert Corn

Begleitpferde
Von Barbara Frischmuth

Als sie beim Schwanz des Pferdes angekommen war, trat es nach ihr, und die hölzerne Trennwand, die es an ihrer Stelle traf, krachte splitternd zusammen

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Foto: Heribert Corn

Schmerzgrenze
Von Peter Roos

Danke Österreich: Du hast mich zum Deutschen gemacht! Fortan erfülle ich mit Freuden sämtliche Nationaltugenden

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Foto: Heribert Corn

Im Niemandsland
Von Sabine Scholl

Ihr Antrag wurde abgelehnt. Sie werden abgeschoben. Weil Sie barfuß sind. Weil in Ihrem Pass ein Stempel fehlt. Weil Sie stinken. Weil Sie auf dem Passfoto lächeln

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Foto: Heribert Corn

Manga! Manga! Manga!
Von Clemens Berger

Ein schäbiger, ungemein staubiger, einst schwarzer Mini-Pick-up hält - Der Lenker gefällt mir nicht

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Foto: Heribert Corn

Wenn wir von einer Rose lesen
Von Franz Josef Czernin

Diese Leseerfahrung von Begrenzung und Grenzenlosem, woher rührt sie, worauf läuft sie hinaus? Rührt sie von etwas Wirklichem her, läuft sie auf etwas Wirkliches hinaus?

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Foto: Heribert Corn

Meine Seite!
Von Thomas Raab

Diese Tixo-Grenz­erfahrung hätte im Grunde für sich allein schon unvergesslich sein können. Einfacher, auffälliger und ein­deutiger kann ein Reizauslöser kaum sein

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Foto: Heribert Corn

"Zieh deine Schlapfen an!"
Von Kurt Palm

Nachdem meine Schwester völlig erschöpft nach Hause gefahren war, war ich jetzt mit der Pflege meiner Mutter an der Reihe. Nach mir sollte mein Bruder kommen

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Foto: Heribert Corn

Katzenmusik, Menschenzoo
Von Reinhold Aumaier

Geteiltes Haus, geteilte Katze. Stehen die beiden Haushälften zu unser aller Wohl fest zueinander, ist das mit einem gut einjähri-gen Miniaturtiger so eine Sache

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Foto: Heribert Corn

Donaukind
Von Antonio Fian

Immer neue Arbeits­kräfte wurden an­geworben. Die Löhne waren niedriger als versprochen, ein großer Teil wurde für Unterkunft und die Bahnfahrt abgezogen

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Foto: Heribert Corn

Er schließt die Augen
Von Christine Nöstlinger

In den letzten paar Jahren hin und wieder - nur so blitzschnell zwischendurch - überlegt, wer zuerst sterben wird. Auf prägnant Wienerisch: wer überbleibt

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Foto: Heribert Corn

Unort
Von Olga Flor

Die Frau auf dem Rücksitz hatte sich geweigert, den Sicherheitsgurt an­zulegen; die Augenlider geschlossen - Der Fahrer nähert sich der Grenze, die Ausfalls­quote ist kalkulierbar

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Foto: Heribert Corn

Reisen mit dem Neunundvierziger
Von Brigitte Schwaiger

Der Bezirk hat kein eigenes Krankenhaus, wir müssen ins AKH oder auf die Baumgartner Höhe

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Foto: Cernin Verlag

Zwei Begegnungen
Von Hanno Millesi

Im Kaffeehaus entdecke ich niemanden, der Peter Altenberg ähnlich sieht. Es sitzen nur Touristen herum, kichern und trinken aus Plastikflaschen

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Foto: Heribert Corn

Kleiner Grenzverkehr
Von Franz Schuh

Die Sprache enthält die Wendung: Grenzen setzen. Ich behaupte, dass der "Setzung" genannte Vorgang, der "die Welt" hervorgebracht hat, auf einem permanenten Prozess der Grenzsetzungen beruht

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Foto: Heribert Corn