Die Verkaufspreise für Fernsehgeräte sind in den vergangenen zwölf Monaten in Deutschland stark gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gab, gingen die Preise von Juli 2007 bis zum Juli des Folgejahres um 18,8 Prozent zurück. Laut den Fachleuten setzt sich die negative Preisentwicklung der vergangenen Jahre damit weiter fort. Ein Vergleich zu den Vorjahren zeigt dies. Seit 2005 sind die Preise mit 46,2 Prozent um fast die Hälfte eingebrochen. Dabei ist der Preisverfall nicht ausschließlich auf eine bestimmte Technologie beschränkt, sondern bezieht sich sowohl auf Röhren- als auch auf moderne Flachbildfernseher. Wer allerdings sein inzwischen veraltetes Röhrengerät durch einen Flachbildfernseher ersetzen will, gibt heute aus als noch 2005.

Umbruch

"Der TV-Geräte-Markt in Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren einen Umbruch erlebt. Der starke Preisverfall bei Flachbildfernsehern bezieht sich zum Großteil auf LCD-Geräte, da viele Kunden alte Röhrenfernseher auf die neue Technologie umgestellt haben", sagt Destatis-Sprecher Alfons Kathe. Waren Röhrengeräte mit einer Bildschirmdiagonale von knapp 70 Zentimetern durchschnittlich für unter 600 Euro zu haben, muss man im Zuge des Trends zu größeren Flachbild-TVs mit einer Bildschirmdiagonale von rund 81 Zentimetern nun über 800 Euro zahlen. Laut Kathe hat sich die zur Anwendung kommende Technologie seit 2005 stark weiterentwickelt. "Röhrengeräte sind heute zum größten Teil bereits aus dem Handel verschwunden. Wollen Kunden ein Neugerät kaufen, greifen diese schließlich kaum mehr auf Röhrenfernseher zurück", betont Kathe.

Technologiewechsel

Deutlich wird dieser Trend vor allem im Technologiewechsel. Noch vor drei Jahren waren 30 Prozent der verkauften TVs Flachbildgeräte. Laut dem Bundesverband Technik des Einzelhandels sind es heute mittlerweile fast drei mal so viel. Die Weiterentwicklung zeigt sich jedoch auch hinsichtlich der Bildschirmgröße. Bislang wurden Röhrengeräte mit einer Bildschirmdiagonale von bis zu 80 Zentimetern hergestellt. Die veraltete Röhrentechnologie kann mit Flachbildschirmprodukten in dieser Größe längst nicht mehr mithalten. Diese werden inzwischen mit Bildschirmdiagonalen von über 100 Zentimetern hergestellt. Einen Verkaufsboom erleben die Hersteller gegenwärtig bei Geräten mit einer Bildschirmdiagonale von 81 Zentimetern oder 94 Zentimetern (32 bzw. 37 Zoll). Noch vor drei Jahren lag die beliebteste Bildschirmgröße noch bei etwa 70 Zentimetern.

Angebot hochauflösender Inhalte nimmt zu

"Ein Grund, warum zunehmend Flachbildfernseher gekauft werden, liegt darin, dass das multimediale Angebot an Produkten mit hochauflösenden Inhalten zunimmt. Blu-ray-Disks und Camcorder, die Videoqualität in HD liefern, sind hierbei nur einige Beispiele", unterstreicht Kathe auf Nachfrage von pressetext. TV-Geräte, Drucker und Computer gehören zu den wenigen Artikeln, die in den vergangenen Monaten günstiger geworden sind und die Inflation damit leicht gebremst haben. Einem Bericht des Spiegels nach liegt die Teuerung in Deutschland jedoch noch immer bei 3,1 und 3,4 Prozent, nachdem sie im Juli noch mit 3,3 Prozent auf dem höchsten Niveau sei 15 Jahren verharrte. So liegt die Inflationsrate in der Bundesrepublik deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank. Diese sieht die Preisstabilität bei rund zwei Prozent als gewährleistet. (pte)