Patna - In Ostindien wird aufgrund der schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren die Nahrung knapp. Beim Kampf um Lebensmittel und Medikamente vor einem Hilfszentrum wurde nach Behördenangaben am Mittwoch ein Mensch getötet. Mehrere Menschen wurden von herabfallenden Hilfs-Paketen aus Hubschraubern verletzt, ein Bub kam dadurch ums Leben.

Vergangene Woche war der Kosi-Fluss in Bihar, einer der ärmsten Regionen Indiens, über die Ufer getreten und hatte seinen Lauf verändert. Durch die Fluten wurden 250.000 Häuser zerstört, mehr als zwei Millionen Menschen sind obdachlos. "Wir haben zwar genügend Vorräte, aber nicht genügend Transportmöglichkeiten, um sie zu verteilen", sagte Rajesh Kumar Guptar, Regierungsbeamter im Bezirk Madhepura. Bauern in der Region beklagten Getreidediebstähle.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef berichtete von kaputten Straßen und instabiler Wasser- und Elektrizitätsversorgung in der Region. Die Hilfsgüter müssten mit Booten transportiert werden. Einige Gefangene nutzten das Flut-Chaos, um aus einem Gefängnis in Supaul zu entkommen. Wie viele es genau sind, ist bisher unklar.

Seit Beginn des Monsuns im Juni sind im Süden Asiens mehr als 1.000 Menschen ums Leben gekommen, vor allem in der Region Uttar Pradesh, aber auch in Nepal und Bangladesh. In Bihar gab es bisher 50 Todesopfer. Einige Experten machen den Klimawandel für die heftigen Regenfälle verantwortlich, andere beschuldigen die Regierungen den Hochwasserschutz vernachlässigt zu haben. (APA/Reuters)