"Vote for Obama" - seine Verpflichtung hat sich David Munir Nabti an den Hut gesteckt. Er gehört zu den 22 Delegierten der Democrats Abroad, die am Parteitag teilnehmen. Der junge US-Libanese vertritt die Region Europa, Afrika und Nahost - und damit auch die österreichischen Demokraten - in Denver. Barack Obama hat diesen Wahlkreis der Auslandsdemokraten mit gut 60 Prozent gewonnen, Munir Nabti ist verpflichtet, ihn zum Präsidentschaftskandidaten zu nominieren.

Schwer fällt ihm das nicht, er hat den Senator schon bei den Primaries unterstützt. "Er wird ein positiver und konstruktiver Kandidat sein, für die USA und den Nahen Osten" , sagt Munir Nabti, der in Kalifornien geboren ist, in Berkeley studiert hat und in Beirut für eine NGO arbeitet.

McCains "abstoßender Witz"

Persönlich interessiert Munir Nabti die US-Außenpolitik und vor allem deren zukünftiger Umgang mit dem Iran: "Da zeigen sich die Unterschiede zwischen Obama und John McCain." Der Ansatz des Demokraten sei Diplomatie, Verhandlungen mit den Iranern. McCain dagegen habe ein Beach-Boys-Lied mit der Zeile "Bomb, bomb, bomb Iran" gesungen. "Da geht es gar nicht mehr nur um sachliche Differenzen mit einem Kandidaten. Einen solchen Song zu singen war einfach abstoßend, ein Zeichen mangelnden Respekts. Aus dem Tod von Menschen darf man keinen Witz machen."

Dass Obama in seinen außenpolitischen Ansagen bisher etwas unspezifisch geblieben ist, stört David Munir Nabti nicht weiter. "Das zu erwarten, wäre doch unrealistisch. Die Lage ändert sich doch täglich. Worum es mir geht, sind Prinzipien. Und die stimmen bei Barack Obama." (Christoph Prantner aus Denver/DER STANDARD, Printausgabe, 28.8.2008)