Tatsächlich, es gibt noch Hotels, die Fernseher ohne Fernsteuerung anbieten. Danke! Da wird einem bewusst, wie wichtig, weil nervenschonend, Innovationen sind. Es gibt natürlich solche und solche. Manch frühere "Neuheit" - wie der Teletext - lebt munter und ungefährdet vor sich hin. Andere wiederum segnen schnell das Zeitliche, da sie außer neu nur sinnlos sind.

Zu welcher Gruppe das Handy-TV gehören wird, ist die interessante Frage ohne endgültige Antwort. Wird es eine Revolution auslösen und die normale Kiste ablösen? Wird es bloß eines jener Spezialangebote darstellen, die man per Handy in Anspruch nehmen kann, aber nur selten tut (wie etwa Radio hören)? Die kleine Umfrage, die ins Haus flatterte, hilft nicht extrem weiter, wobei: Auf den ersten Blick scheint natürlich Bescheidenheit angebracht. Von 501 Befragten gaben ja gerade einmal 137 an, mobiles TV zu konsumieren. Der Rest hat schlicht und einfach kein Interesse. Also die Mehrheit.

Die Gründe für die Ablehnung - der Preis, zu kleines Bild - sind natürlich keine unveränderlichen Konstanten. Da kann sich noch was tun. Auch bei den Inhalten. Spezielle Handysendungen könnten Appetit machen. Und wenn man jene Orte betrachtet, an denen die Konsumenten zum Mobil-TV greifen, dann bemerkt man, dass die Innovation auch schon in den häuslichen Bereich eindringt.

Angegeben werden ja Garten, Balkon und Terrasse. 36 Prozent nutzen das TV-Handy gar auch innerhalb des Hauses - und immerhin 24 Prozent auch bei der Arbeit. Und da ist die Dunkelziffer sicherlich noch um vieles höher! Spannend. (tos/DER STANDARD; Printausgabe, 28.8.2008)