New York - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den Einsatz von Blauhelm-Soldaten im Libanon um ein weiteres Jahr verlängert. In der am Mittwoch einstimmig angenommenen Resolution fordert das höchste UN-Gremium alle beteiligten Parteien auf, die Waffenruhe an der sogenannten Blauen Linie zwischen dem Libanon und Israel einzuhalten. Auf dem Weg zu einer langfristigen Friedenslösung müsse es schnellere Fortschritte geben, hieß es.

Anlass zur Sorge gibt den Vereinten Nationen zufolge weiter der Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze. Eine UN-Beobachtergruppe, die im Juli für zwei Wochen im Land war, klagte über mangelnde Fortschritte bei der Grenzsicherung: "Im Schnitt sind Libanons Grenzen so durchlässig wie vor einem Jahr." Syrien steht im Verdacht, die Hisbollah mit Waffen zu unterstützen.

"Gefahr für internationalen Frieden und Stabilität"

Zugleich hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in seinem jüngsten Lagebericht von ungewöhnlich vielen Verletzungen des libanesischen Luftraums durch israelische Flugzeuge berichtet. Im März und April seien es im Schnitt bis zu 20 am Tag gewesen. "Die Situation im Libanon ist weiterhin eine Gefahr für internationalen Frieden und Stabilität", folgerte der Sicherheitsrat.

Die Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) hat seit 1978 die Aufgabe, den Waffenstillstand an der 121 Kilometer langen Blauen Linie zwischen Israel und dem Libanon zu überwachen. Nach dem Einmarsch israelischer Truppen und dem Libanon-Krieg im Sommer 2006 beteiligte sich auch Deutschland mit Marinesoldaten an der internationalen Friedensmission. Derzeit sind noch zwei deutsche Minensuchboote und ein Versorgungsschiff vor der libanesischen Mittelmeerküste im Einsatz. Das neue UNIFIL-Mandat läuft bis zum 31. August 2009. (APA/dpa)