Linz - Umsatz und Betriebsgewinn (EBIT) der börsenotierten Linz Textil Holding AG sind im ersten Halbjahr 2008 gesunken. Der Konzernumsatz ging gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 8,5 Prozent auf 70,948 Mio. Euro zurück. Das EBIT verringerte sich von 3,9 auf 2,5 Mio. Euro. Der Cash-Flow lag, wie schon im ersten Quartal, unverändert bei 11 Prozent, teilte die Linz Textil AG am Donnerstag mit.

Die Bilanzsumme hat sich den Angaben zufolge von 119,6 auf 123,3 Mio. Euro leicht erhöht. Grund dafür sei ein außerordentlich hoher Fertigwarenbestand - in Folge des "zögerlichen Abnahmeverhaltens der Kunden". Auch die Zahl der Mitarbeiter sei - nicht zuletzt durch die Schließung der Weberei in Reutte in Tirol - von 763 im ersten Quartal auf 680 per 30. Juni zurückgegangen.

Personalstand und Abschreibungen sind heuer im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. "Hier sind Maßnahmen bereits in Realisierung, um das gewohnte und zwingend notwendige Umsatz/Kosten-Gefüge wieder zu erlangen", so das Unternehmen. In den kommenden Monaten habe sich die Gruppe substanziellen Herausforderungen zu stellen.

Starker Euro

Das Unternehmen verweist auf den nach wie vor niedrigen Dollarkurs, die rasant gestiegenen Energiepreise - insbesondere für Strom - und die kaufkraftschwächende gestiegene Inflation. Im dritten Quartal würden urlaubsbedingte Kapazitätsstilllegungen und Rückgänge im Nachfragevolumen zu atypischen Kostenbelastungen führen. Zusammen mit der unbefriedigenden Preisentwicklung werde es voraussichtlich im operativen Bereich einen Verlust ausweisen. Durch das im Unternehmen ausgeprägten Vorsorgedenken seien aber durch die (wenn auch von 75,4 auf 72,9 Prozent gesunkene) ungewöhnlich hohe Eigenkapitalquote Voraussetzungen geschaffen, die voraussichtlich länger andauernde verhaltene Entwicklung der Märkte zu überbrücken.

Die Betriebsstätte Weberei Reutte sei per 30. Juni geschlossen worden, mit den betroffenen Mitarbeitern sei ein Sozialplan vereinbart worden. Um das Produktsortiment zu halten sei am Standort Weberei Linz in Neumaschinen investiert worden. Zusammen mit Teilübernahmen des Maschinenparks aus Reutte sei ein nahtloser Produktionsübergang für das zweite Halbjahr sichergestellt.

Im Bereich Viskosegarne habe es zwei Investitionsschwerpunkte gegeben: Der technische Leitbetrieb Spinnerei Linz habe planmäßig das Reorganisationsprogramm einer Vorwerkserneuerung ausgeführt und zeige sich nun bestens konfiguriert und auf neuestem technischen Stand. Der Bau der Viskosespinnerei in Nanjing in der Volksrepublik China gehe planmäßig voran. Produktionsbeginn soll noch im vierten Quartal sein. (APA)