Bild nicht mehr verfügbar.

Donner, Blitz und Wolkenbruch. Im heurigen Sommer endeten viele Ausflüge mit einer Flucht unter dem Schirm.

 

AP/Rietschel

Wien - Der Sommer 2008 ist fast schon wieder Geschichte. In Erinnerung bleiben wird er als einer, der mit Sonnenschein geizte, dafür aber mit jeder Menge Schlechtwetter aufwartete. Juni, Juli und August boten immer wieder Hagel, Blitzschlag, Überflutungen und einige meteorologische "Ausreißer". "Eigentlich war dieser Sommer im Mittel über ganz Österreich gesehen aber einen Grad zu warm", lautet die Bilanz des Klimastatistikers Helmut Derka von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Trotzdem lasse sich der allgemeine Eindruck eines "schlechten" Sommers durchaus nachvollziehen.

Denn es habe keine einzige langanhaltende Hitzewelle gegeben. Beispiel Wien: In der Bundeshauptstadt gab es in diesem Sommer nur sechs Tage, wo die Thermometer auf über 30 Grad kletterten. Zum Vergleich: Der Durchschnitt beträgt 11,2 Tage, und im Jahrtausendsommer 2003 waren es sogar 38 Hitzetage.

Außerdem gab es viele, oft sehr heftige Gewitter. Diese brachten vor allem im südlichen Wiener Becken und im Eisenstädter Raum Rekord-Sommerregen: 479 Liter pro Quadratmeter und damit mehr als das doppelte der durchschnittlichen Monatsmenge - das hat es in Eisenstadt seit Messbeginn 1936 noch nie gegeben.

Einer der verheerendsten Unwettertage des Sommers 2008 war der 15. August. Erdrutsche, Überflutungen und Hagelschäden verwüsteten vor allem Kärnten, die Steiermark und das Burgenland: Straßen wurde von Muren verschüttet oder überflutet, Keller unter Wasser gesetzt, Häuser durch Blitzschlag in Brand gesetzt. Insgesamt gab es im bisherigen Sommer 65 Wolkenbrüche, 29 größere Schadensmeldungen durch Hagelschlag, 49 Blitzschlagbrände und 28 größere Murenabgänge. (red, Der Standard Print-Ausgabe, 30./31.08.2008)