Luxemburg/Düsseldorf - Bewertungsverluste und das wegen der Finanzmarktkrise in Bereichen rückläufige Anlagegeschäft haben Europas größte unabhängige Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. im ersten Halbjahr 2008 ausgebremst. Nach dem Rekordjahr 2007 sank das Ergebnis vor Steuern deutlich um fast 73 Prozent auf 53 Mio. Euro, wie die Bank am Montag in Luxemburg mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte das Ergebnis noch 195 Mio. Euro betragen. Das betreute Vermögen blieb stabil und lag zum 30. Juni bei 150 Mrd. Euro.

Der Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter, Matthias Graf von Krockow, zeigte sich angesichts der aktuellen Marktsituation zufrieden mit dem Ergebnis. "Für uns steht nicht der kurzfristige Profit im Vordergrund, sondern der langfristige Erhalt der Vermögenswerte." Man habe die Rentabilität einer jederzeit ausreichenden Liquidität untergeordnet. Das bewährte Geschäftsmodell habe sich als robust und zuverlässig erwiesen.

Wichtigste Ertragssäule des Konzerns war den Angaben zufolge der Provisionsüberschuss, der gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht auf 294 Mio. Euro anstieg. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 73 Mio. auf 188 Mio. Euro. Vor allem das Ergebnis im Bereich der Vermögensverwaltung habe deutlich gesteigert werden können, berichtete das Institut weiter.

Für die zweite Jahreshälfte geht Sal. Oppenheim angesichts der sich abkühlenden Konjunktur und der anhaltenden Unsicherheiten an den Kapitalmärkten von einer "vorsichtigen weiteren Entwicklung" aus. Man verfolge weiter eine sehr risikoarme Geschäftspolitik, sagte von Krockow. "Sollte es gegen Jahresende größere Umschichtungen aufgrund der Abgeltungssteuer geben, sehen wir die Möglichkeit, uns weiter zu steigern." (APA/AP)