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"Wir wollen Naturstoffe finden, deren Wirkung wissenschaftlich gesichert ist", erklärte Adelheid Brantner vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften das Ziel

Foto: AP/Winfried Rothermel

Graz - Rund 35 Millionen Menschen könnten nach Schätzungen der WHO bereits 2010 an Alzheimer-Demenz leiden. Damit zählen Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson zu den größten Herausforderungen der Medizin.

Auf den Spuren der Chinesischen Medizin

Pharmazeuten der Karl-Franzens-Universität Graz suchen nun nach Arzneien aus Pflanzen, die diesen durch den Verlust von Nervenzellen ausgelösten Erkrankungen vorbeugen und deren Beschwerden lindern sollen. Das Grazer Team verfolgt in einem Teil-Projekt eines internationalen Vorhabens die Spuren der chinesischen Medizin und sucht nach pflanzlichen Anti-Aging-Substanzen.

Vielversprechendes Arzneimittel

"Wir wollen Naturstoffe finden, deren Wirkung wissenschaftlich gesichert ist", erklärte Adelheid Brantner vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften das Ziel. Mit Galantamin, einem aus Schneeglöckchen gewonnenen Naturstoff zur Behandlung der Alzheimer-Demenz, ist bereits ein vielversprechendes Arzneimittel, das in Österreich entwickelt wurde, auf dem Markt.

Spektrum noch erweitern

Die  Forscher wollen nun auf Basis der chinesischen Medizin dieses Spektrum an Naturheilstoffen erweitern. Brantner ist überzeugt, dass in der Erforschung von Acetylcholinesterase-Hemmern - einem Enzym, das bei Alzheimer- und Parkinson-Erkrankungen eine wesentliche Rolle spielt - aber auch von Antioxidantien, sogenannten "Radikalfängern", chinesische Heilmittel eine maßgebliche Rolle spielen könnten. "Wir müssen darüber hinaus die ganzheitliche Sichtweise aus China beleuchten", betonte Brantner.

Zusammenarbeit Österreich - China

Das Projekt, in dem Wissenschafter der Universität Graz eine führende Rolle einnehmen, ist eine Zusammenarbeit zwischen Österreich und China. "Es handelt sich dabei um das erste gemeinsame österreichisch-chinesische Projekt auf dem Gesundheitssektor und ist somit bahnbrechend für zukünftige Kooperationen zwischen beiden Ländern", ist Brantner auf die Zusammenarbeit stolz. (APA)