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Drei Minuten soll die Online-Anmeldung in Anspruch nehme, die Legitimation kommt auf dem Postweg.

Foto: AP/Probst

Wien - Der Einstieg der isländischen Direktbank Kaupthing Edge am heimischen Markt für Sparprodukte bringt den potenziellen Neukunden 4,85 Prozent für täglich verfügbares Geld, eine Mindesteinlage ist nicht nötig. Kauphting hat neben dem Taggeldkonto in Österreich auch noch drei Festgeldkonten: Für Festgeld mit einer Sechs-Monate-Bindung gibt es 4,50 Prozent, eine 12-Monatebindung bringt 4,85 Prozent und eine 24-Monate-Bindung fünf Prozent. „Wir garantieren für fünf Jahre einen Zinssatz über dem EZB-Leitzinssatz" sagte Österreich-Manager Josef Leckel heute in Wien vor Journalisten. Derzeit liegt der Satz bei 4,25 Prozent, auf die genaue Höhe will man sich nicht festlegen. Ein Lockangebot mit schnell folgender Zinssenkung sei für die Kunden nicht zu befürchten. Was sich die heimischen Kunden wünschen würden, sei Transparenz, keine versteckten Kosten und saftige Zinsen. „Wir verrechnen keinen Kosten" wirbt man um Neukunden. Wie viele es werden sollen, darüber will Leckel nichts sagen.

Mit derzeit elf Mitarbeitern soll für das notwendige Service gesorgt werden. Eingerichtet hat man etwa eine kostenlose Service-Line (0800/070 070). Die Kontoführung erfolgt ebenfalls kostenlos. Was der Kontobesitzer braucht, ist ein Referenzkonto, eine E-Mail-Adresse und ein Mobiltelefon. Telefonisch wird die Kontoeröffnung nicht abgewickelt, nur via Internet. Man orientiere sich am heimischen Markt, begründet Leckel die niedrigeren Zinsen als in Deutschland und das nicht vorhandene Bonussystem, womit unter anderem die Konkurrenz lockt.

Die Bank, die nach eigenen Angaben in elf Ländern tätig ist, unterliegt der isländischen Bankensicherung. Im Falle einer Bankenpleite sind damit bis zu 20.000 Euro gesichert.

Konkurrenz zieht nach

Die heimische Konkurrenz zieht nach. Raiffeisen in Wien erhöht per 5. September die Zinsen für das Neun-Monats-Vermögens-Sparbuch um 0,25 Prozentpunkte auf 4,625 Prozent. 4,5 Prozent werden für die ersten sechs Monate geboten, 4,75 Prozent für zwölf Monate. Am 1. September hat die BAWAG P.S.K. die Zinsen für Kapitalsparbücher erhöht. Für ein Jahr und ab 20.000 Euro bietet sie 4,8 Prozent, für 1,5 Jahre - aber ohne Mindesteinlage - 4,3 Prozent, bzw. mit einer Mindesteinlage von 12.000 Euro 4,6 Prozent. Bei ihrer Direktbanktochter easybank gibt es derzeit ab drei Monate und ohne Mindesteinlage 4,6 Prozent, je nach Betrag und Laufzeit gestaffelt, beträgt die höchste Verzinsung 5,0 Prozent für 24 Monate und ab 35.000 Euro. Die Direktbank ING-DiBa bietet derzeit bis Jahresende 4,5 Prozent Jubiläumszinsen für täglich verfügbares Geld, dann sind es 3,5 Prozent. Für Festgeld gibt es seit 1. September für sechs Monate Laufzeit ab 10.000 Euro 4,5 Prozent. Ab 50.000 Euro und zwölf Monaten werden fünf Prozent bezahlt.

Die Bank Austria hat zuletzt am 15. August die Zinsen für das Kapitalsparbuch mit 15 Monaten auf 4,3 Prozent und für 36 Monate auf 4,5 Prozent erhöht. Die Erste Bank bietet momentan ihr Kapitalsparbuch s Plus mit Zinssätzen zwischen 2,5 bis 5,0 Prozent an, je nach dem, wieviele Produkte der Erste Bank man sonst noch hat. Täglich fälliges Geld wird betragsabhängig von 2,625 Prozent bis 3,375 Prozent (ab 50.000 Euro) verzinst. Höhere Zinssätze sind verhandelbar. Die Zinsen für Kapitalsparen mit Einmalerlägen betrage für zwölf Monate 4,25 Prozent und für 30 Monate 4,5 Prozent. (rb)