Paris - Europarats-Generalsekretär Terry Davis hat den Beginn neuer direkter Gespräche zwischen griechischen und türkischen Zyprioten als eine "Chance für die beiden Führungspersönlichkeiten, in die Geschichte einzugehen", bezeichnet. Es sei auch eine Chance für Zypern, dem Rest der Welt zu zeigen, "dass man mit gutem Willen und Ausdauer Konflikte friedlich regeln kann, die seit sehr langer Zeit andauern", so Davis am Donnerstag in einer Aussendung.

"Aber vor allem sind die Verhandlungen eine Chance für die Bevölkerung von Zypern, gemeinsam eine bessere Zukunft zu errichten", betonte Terry Davis und erklärte die Bereitschaft des Europarats, "seine Expertise und Erfahrung in den Dienst dieses Prozesses" zu stellen. "Wir hoffen, sehr bald die ersten Ergebnisse dieser Verhandlungen zu sehen", so der Europarats-Generalsekretär.

Direkte Verhandlungen wieder aufgenommen

Am Mittwoch begannen der griechisch-zypriotische Präsident Demetris Christofias und der türkisch-zypriotische Volksgruppenführer Mehmet Ali Talat fünf Jahre nach dem Scheitern eines UN-Friedensplans wieder direkte Verhandlungen. Die beiden Spitzenpolitiker wollen sich erneut am 11. September und danach wieder am 18. September treffen und dabei das schwierige Thema einer neuen Verfassung für die Insel erörtern. Zypern gehört seit 2004 zur Europäischen Union. Die international anerkannte Regierung in Nikosia kontrolliert jedoch nur den Süden der Insel. Die Türkische Republik Nordzypern wird ausschließlich von der Türkei anerkannt. (APA)