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Das Archivbild vom April 2005 zeigt den Transport der Obelisk-Teile auf drei LKWs, quer durch Äthiopien.

Foto: APA/EPA

Axum - Nach mehr als 70 Jahren ist der vom früheren italienischen Diktator Benito Mussolini aus Äthiopien geraubte "Obelisk von Aksum" wieder an seinen ursprünglichen Standort zurückgekehrt. Vor tausenden jubelnden Zuschauern enthüllten Äthiopiens Regierungschef Meles Zenawi und der italienische Außenstaatssekretär Alfredo Mantica am Donnerstag in Aksum den in die Flaggen der beiden Länder gehüllten Obelisken.

Die Rückkehr der 1.700 Jahre alten Stele in das knapp 600 Kilometer nördlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gelegene Aksum heile die "Wunden der Vergangenheit", sagte Äthiopiens Präsident Girma Woldegiorgis.

Abtransport

Im Jahr 1937 hatten italienische Soldaten den 25 Meter hohen und 150 Tonnen schweren Obelisken - die zweithöchste Stele des Stelenfeldes - auf Befehl Mussolinis abtransportiert. Die Säule wurde in Rom vor dem damaligen Kolonialministerium aufgestellt. Äthiopien hatte seither stets die Rückgabe der als nationales Kulturgut geltenden Stele gefordert. Eine erste Vereinbarung darüber wurde zwar bereits 1947 getroffen; dennoch dauerte es Jahrzehnte, bis die Rückgabe in die Tat umgesetzt wurde.

Vor mehr als drei Jahren hatte Italien den Stein an das ostafrikanische Land zurückgegeben. Anschließend wurde das Kunstwerk restauriert.

Hintergrund

Das im zweiten Jahrhundert vor Christus gegründete Aksum steht auf der UN-Liste des Weltkulturerbes. Es war die Haupstadt des Aksumiterreichs. In seiner Blütezeit erstreckte sich das Königreich über Teile der heutigen Staaten Äthiopien, Eritrea, Somalia, Sudan und Jemen. (APA)