Paris - Der französische EU-Ratsvorsitz begrüßt die Entscheidung des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül, sich am Samstag nach Armenien zu begeben, als "historisch". Es sei zu hoffen, dass der Besuch "ein günstiges Klima für die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern" schaffe. erklärte Außenamtssprecher Eric Chevallier am Donnerstag in Paris.

"Diese historische Reise stellt eine starke und ermutigende Geste für die Beziehungen zwischen Armenien un der Türkei dar", betonte Chevallier und bekundete weiter das "große Interesse" Frankreichs für den türkischen Vorschlag der Schaffung einer "Stabilitäts- und Kooperationsplattform für den Kaukasus". Es handle sich um einen "wesentlichen Beitrag, der im Kontext des Konflikts in Georgien eine neue Dimension einnimmt", so der Sprecher des Quai d'Orsay.

Massaker 1915

Ankara und Eriwan unterhalten wegen der unterschiedlichen Deutungen der Massaker an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich 1915 keine bilateralen Beziehungen. Für die Armenier forderten die Massaker 1,5 Millionen Menschenleben und waren ein Genozid. Die Türkei räumt zwischen 250.000 und 500.000 armenischen Opfern ein und beharrt darauf, das in den Kämpfen zu der Zeit ebensoviele Türken gestorben seien. (APA)