Istanbul - Der erste Besuch eines türkischen Staatspräsidenten beim Nachbarn Armenien ist bereits umstritten, bevor er überhaupt stattgefunden hat. Die Entscheidung von Präsident Abdullah Gül, am Samstag zum WM-Qualifikationsspiel der Türkei gegen Armenien nach Eriwan zu fliegen, sei "Verrat", kritisierte die Nationalistenpartei MHP nach Fernsehberichten vom Donnerstag. Gül hatte am Mittwochabend erklären lassen, seine Reise könne zu einem "neuen Klima der Freundschaft in der Region" beitragen.

Der Industriellenverband Tüsiad sprach von einem Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Staaten. Auch andere regierungsunabhängige Organisationen hatten Gül in den vergangenen Tagen aufgerufen, er solle nach Armenien reisen. Gül folgt einer Einladung seines armenischen Amtskollegen Serzh Sarkisian. (APA)