John McCains Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin ist eine spannende Person, mitsamt ihrer Familie, die bei der Convention der Republikaner aufmarschieren musste. Mehr Aufmerksamkeit als bisher gebührt dabei dem Gatten Todd, der als sidekick der Gouverneurin von Alaska gerne first dude (etwa: erster Oida) genannt werden möchte. Er hat viermal das Iron Dog-Snowmobile-Rennen in Alaska gewonnen, das über 3200 Kilometer durch die Wildnis geht, wobei er die letzten 600 Kilometer des diesjährigen Rennens nach einem Crash mit gebrochenem Arm absolvierte.

Gattin Sarah Palin wiederum weiß nicht nur, wie man Elche schießt, sondern auch wie man sie waidgerecht "aufbricht" und zerlegt. Try and do that, Obama!

Es gibt aber noch eine andere, für so viele Amerikaner typische Spezialität der Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten der globalen Supermacht: Sie hatte die längste Zeit keinen Pass. Erst im Juli 2007 bekam sie einen, um Soldaten der National Guard in Kuwait besuchen zu können. Mit einem Wort, sie ist so gut wie nicht in der Welt herumgekommen. Only in America, heißt es oft. Das gilt im Positiven wie im Absurden. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 5.9.2008)