St. Paul/USA - Das geistige Leistungsvermögen lässt im Alter auch ohne eine Demenzerkrankung deutlich nach. Dabei setzt der Abbau verschiedener Fähigkeiten zu unterschiedlichen Zeiten ein, wie eine schwedische Langzeitstudie an rund 290 demenzfreien Senioren zeigt.
Die Wahrnehmungsgeschwindigkeit lässt demnach durchschnittlich 14,8 Jahre vor dem Tod nach. Das räumliche Vorstellungsvermögen schwindet dagegen erst 7,8 Jahre vor dem Ableben. Auffällig lange intakt bleibt der Wortschatz, der erst 6,6 Jahre vor dem Tod abnahm, wie die Forscher der Universität Göteborg im Fachblatt "Neurology" schreiben. Im Durchschnitt wurden die Teilnehmer 84 Jahre alt.
Untersuchungsleiter Valgeir Thorvaldsson macht für den Abbau verschiedene Faktoren verantwortlich, darunter Herzkreislauf-Probleme, Bewegungsmangel und fehlende geistige Stimulation. Dass das verbale Ausdrucksvermögen relativ lange stabil bleibt, könnte dem Forscher zufolge künftig klinisch genutzt werden: Lässt der Wortschatz deutlich nach, könne dies ein Indiz für den gesundheitlichen Verfall sein. (APA/AP)