Havanna - Kubas Regierung hat angesichts der immensen Zerstörungen durch den Hurrikan "Gustav" eine Lockerung des US-Handelsembargos gegen die kommunistisch regierte Karibikinsel gefordert. US-Unternehmen sollten die Erlaubnis erhalten, private Kredite nach Kuba zu vergeben, teilte das Außenministerium am Samstag in einer Erklärung mit. Damit könne der Karibikstaat dann Lebensmittel aus den USA kaufen. Auch sollten die USA nach dem Willen Havannas den Verkauf von Hilfsgütern an Kuba erlauben.

Die USA hatten Kuba am Freitag Hilfen in Höhe von 100.000 Dollar angeboten, nachdem "Gustav" im Westen des Landes eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Tausende Häuser wurden dabei beschädigt oder zerstört. Ein Sprecher der amerikanischen Interessenvertretung in Kuba hatte dazu erklärt, die USA würden diese zunächst "symbolische" Hilfe aufstocken, wenn die Regierung in Havanna ein US-Team zur Schadensermittlung ins Land ließen.

Das US-Embargo gegen Kuba besteht bereits seit mehr als viereinhalb Jahrzehnten. Die Sanktionen sahen ursprünglich ein Wirtschafts-, Handels- und Finanzembargo vor. In den vergangenen Jahren wurde das Embargo allerdings in Teilen gelockert, so wurden Lebensmittellieferungen auf die Karibikinsel erlaubt. (APA)